VATIKAN - Papst empfängt US-amerikanische Bischöfe in Audienz: „Besonders besorgniserregend sind Versuche, die in Amerika am meisten geschätzte Freiheit, die Religionsfreiheit, einzuschränken“

Freitag, 20 Januar 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die direkte Konfrontation neuer und mächtiger kultureller Strömungen „mit verschiedenen zentralen moralischen Lehren der jüdisch-christlichen Tradition“ und ihre zunehmende Feindseligkeit gegenüber dem „Christentum als solches“ zusammen mit dem Versuch die Verkündigung der Wahrheit des Evangeliums einzuschränken, „stellen eine Gefährdung nicht nur für den christlichen Glauben, sondern für die ganze Menschheit dar“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an eine Gruppe US-amerikanischer Bischöfe, die er am 19. Januar in Ad-liminia-Audienz empfing.
„Wenn eine Kultur versucht die Dimension des höchsten Geheimnisses zu unterdrücken und der transzendenten Wahrheit die Türen zu verschließen“, so der Papst, „dann verarmt sie unausweichlich und wird Opfer einer reduzierten und totalitären Interpretation der menschlichen Person und der Natur in der Gesellschaft“. „Die legitime Trennung zwischen Staat und Kirche darf nicht so ausgelegt werden, als ob die Kirche zur bestimmten Fragen schweigen müsse“, so Papst Benedikt XVI. weiter, der darauf hinwies, wie wichtig es sei, dass „die ganze katholische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten die ernste Gefahr versteht, mit der sich das öffentliche moralische Zeugnis der Kirche konfrontiert sieht, wenn ein radikaler Säkularismus zunehmend in den politischen und kulturellen Sphären zum Ausdruck kommt“. In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst auch an „Versuche die in Amerika am meisten geschätzte Freiheit, die Religionsfreiheit, einzuschränken“ und „das Recht auf Gewissensverweigerung katholischer Einzelpersonen und Institutionen zu verbieten, wenn es um die Beteiligung an Praktiken geht, die ihrem Wesen nach böse sind“ und schließlich an eine „besorgniserregende Tendenz, die Religionsfreiheit auf eine reine Kultfreiheit zu beschränken, ohne die Achtung der Gewissensfreiheit zu garantieren“.
In einem solchen Kontext betonte Papst Benedikt XVI. abschließend die Bedeutung engagierter Laien „die eine kritische Haltung gegenüber einer vorherrschenden Kultur einnehmen und sich mutig einem einschränkenden Säkularismus widersetzen, der, was Fragen anbelangt, die die Zukunft der amerikanischen Gesellschaft betreffen, der Beteiligung der Kirche an der öffentlichen Debatte die Legitimation entziehen möchte“. (SL) (Fidesdienst, 20/01/2012)


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