ASIEN/INDIEN - Mord an einem Katechisten und einer Schwester: Stillstand bei den Ermittlungen

Mittwoch, 18 Januar 2012

New Delhi (Fidesdienst) – Im Fall des Mordes an dem katholischen Katechisten Rabindra Parichha in Orissa und an der katholischen Ordensschwester Valsa John in Jharkhand stehen die Ermittlungen still. Es besteht sogar die Gefahr, dass die Akten beiseite gelegt werden oder man den jeweiligen Fall versanden lässt.
Die Ermittlungen im Fall des Mordes an Rabindra Parichha (vgl. Fidesdienst vom 16/12/2011), der als ehemaliger Katechist und Menschenrechtskämpfer in Orissa lebte, kommen nicht voran. Dies teilt der Monfortaner Missionar und Rechtsexperte, P. K.J. Markose, der in Kandhamal lebt und arbeitet, dem Fidesdienst mit. Kandhamal war 2008 Schauplatz antichristlicher Gewalt. 34 Tage nach dem Mord wurde ein Verdächtiger verhaftet und kurz danach wieder freigelassen, da er sich zur Zusammenarbeit mit den Ermittlern bereit erklärte. Wie die Angehörigen des Opfers mitteilen, führten die Ermittlungen bisher jedoch zu keinem Ergebnis“.
„Ich habe mit drei Kollegen von Parichha gesprochen. Sie wissen nichts über den Fall“, so P. Markose. „Es ist traurig wenn man feststellen muss, dass die Polizei sich nicht mit der Frage befasst und keine Vorstellung davon hat, wer die Täter sein könnten. Auch Angehörige und Kollegen scheinen den Fall sich selbst zu überlassen. Vielleicht haben sie Angst. Ich werde mich selbst für den Fall interessieren. Wenn die Polizei nicht reagiert, können wir eine Beschwerde beim zuständigen Gericht einreichen“, so der Ordensmann. Parichha war Mitglied der Evangelical Fellowship of India, in der sich zahlreiche evangelikale Gemeinschaften zusammenschließen und die unter den Opfern der Massaker im Jahr 2008 Rechtsbeistand leistet.
Ähnlich ist der Stand der Ermittlungen im Fall des Mordes an der katholischen Ordensschwester Valsa John, die am 15. November 2011 im Verwaltungsdistrikt Pakur ermordet wurde (vgl. Fidesdienst vom 17/11/2011). Kurz nach dem Mord hatte die Polizei sieben Verdächtige festgenommen und vermutet, dass die Tat von „angeblichen Maoisten zusammen mit Dorfbewohnern verübt wurde“. Doch bisher gab es keine weiteren konkreten Ergebnisse und Beweise gegen die Verdächtigen. Insbesondere ist unklar, wer die Mandaten sind, die nach Ansicht einheimischer Katholiken unter den großen internationalen Bergwerksunternehmen zu suchen sind, denen die Ordensfrau und ihre Arbeit unter den Eingebornen ein Dorn im Auge war. Vor einigen Tagen versammelten sich Mitschwestern, Priester und Laiengläubige in Ranchi zu einer Gedenkfeier für die ermorderte Ordensschwester, zu Ehren Frau, „die mit der Bibel und der indischen Verfassung gegen das korrupte System kämpfte.“ Menschenrechtskämpfer, so Schwester Joel, eine Mitschwester der Ermordenten, zum Fidesdienst, bildeten unterdessen einen Ausschuss, der bei den zivilen Behörden in Jharkahand vorsprechen und weitere Ermittlungen gegen die Mandaten fordern will. (PA) (Fidesdienst, 18/01/2012)


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