ASIEN/PAKISTAN - Mord an Bhatti: nach dem mutmaßlichen Tod des „Mandanten“ geht die Suche nach den Mödern weiter

Dienstag, 17 Januar 2012

Lahore (Fidesdienst) –Mit Hakimullah Mehsud von den „pakistanischen Taliban“ wurde „de facto der Mandant des Mordes an dem Minderheitenminister Shabhaz Bhatti getötet“. Dies betonen gut informierte Quellen aus Pakistan im Gespräch mit dem Fidesdienst. Mehsud wurde nach Angaben des amerikanischen Militärs vor zwei Tagen durch eine amerikanische Drohne in Nordwaziristan an der Grenze zu Afghanistan getötet. Die Taliban dementieren die Nachricht zwar, doch die US-amerikanischen Sicherheitsdienste bezeichnen den Tod weiterhin als „höchst wahrscheinlich“. Mehsud war Anführer der Bewegung „Tehrik-e-Taliban Pakistan“ (TTP), deren Bekennerschreiben am Ort des Mordes an dem katholischen Minderheitenminister gefunden wurde, der am 3. März 2011 in Islamabad gewaltsam ums Leben kam.
Erst in den vergangenen Tagen hatte der Vorstand der von Bhatti gegründeten „All Pakisatn Minorities Aliance“ bei einer Tagung in Sindh den pakistanischen Innenminister Rehman Malik erneut darum gebeten, die Festnahme der Mörder Bhattis zu beschleunigen.
„Die Äußerungen der Regierung zu dem Fall sind unklar“, so der Beobachter zum Fidesdienst. Vor kurzem hatte der Innenminister die geheime bewaffnete Bewegung „Sipah-e-Sahaba“ (SSP) für die Tat verantwortlich gemacht und behauptet, die Täter seien in den Nahen Osten geflohen. Zuvor hatte er die „Tehrik-e-Taliban Pakistan“ für den Mord an Bhatti verantwortlich gemacht, ein anderes Mal war es die „Brigade 313“ der Al-Kaida.
„Der Mord an Bhatti hat die ganze Welt erschüttert, doch es ist immer noch nicht klar, wer dafür verantwortlich war“, so der Beobachter zum Fidesdienst, der auf die „widersprüchlichen Äußerungen der Regierungsbeamten“ hinweist. „Es würde nicht überraschen, wenn die Ermittlungen von besonderen Interessen beeinträchtigt würden“, so der Beobachter weiter. In den vergangenen Monaten wurden auch die beiden Talibankämpfer Malik Abid und Ziaur Rehman verdächtigt, die in die Arabischen Emirate oder nach Sri Lanka geflohen sein sollen. „Was daraus hervorgeht“, so der Beobachter abschließend, „ist dass die Regierung derzeit angesichts der institutionellen Konflikte und der Instabilität, keinen präzisen Plan zu haben scheint, trotz aller mündlichen Zusagen, die bisher noch kein konkretes Ergebnis im Fall Bhatti hervorgebracht haben“. (PA) (Fidesdienst, 17/01/2012)


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