ASIEN/PAKISTAN - Regierung in Punjab lässt Wohnheim der Caritas demolieren: Kirche bezeichnet dies als „kriminelle Tat“ und kündigt rechtliche Schritte an

Mittwoch, 11 Januar 2012

Lahore (Fidesdienst) – In Lahore kam es heute auf Initiativen der bischöflichen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ zu Protesten zahlreicher pakistanischer Christen, Priester und Ordensleute: die Komission der Pakistanischen Bischofskonferenz verurteilt damit die illegale Demolierung einer kirchlichen Einrichtung und die Beschlagnahme eines Grundstücks auf Anweisung der Regierung von Punjab in Lahore. „Es handelt sich um eine kriminelle Aneignung von Landbesitz durch Beamte der Regierung“, so die bischöfliche Kommission in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Bei der Einrichtung, die am 10. Januar abgerissen wurde, handelt es sich um das Haus „Gosha-e-Aman“, das sich in Trägerschaft eines katholischen Kirchenrates und der Caritas Pakistan befindet. Das Haus wurde bereits 1887 gebaut und diente seither stets karitativen Zwecken. In dem Haus waren eine Altersheim, eine Schule für Mädchen und eine Kapelle untergebracht.
Bei den Abrissarbeiten war auch ein hochrangiger Beamter des Distrikts anwesend, der die Arbeiten persönlich leitete. Polizisten evakuierten zunächst einige Familien, die in dem Gebäude wohnten. „Der Distriktbeamte behauptet, dass das Eigentum auf die Regierung von Punjab übertragen worden war, wofür es jedoch keinen schriftliche Bescheinigung gab. Zudem waren auch die rechtlichen Eigentümer nicht informiert worden“, so die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden.
Der Vorsitzende der bischöflichen Kmmission, P. Emmanuel Yousaf verurteilte das willkürliche Vorgehen der Behörden und fordert „die Rückerstattung des Eigentums an die Besitzer und Schadenersatz“. P. Yousaf ist im Besitz von Dokumenten, die das Eigentum bescheinigen und kündgte an, dass „die Kirche beim Hohen Gericht in Lahore vorstellig werden wird“. Mit Bezug auf frühere Episoden der Gewalt gegen religiöse Minderheiten betont P. Yousaf: „Die Regierung sollte endlich damit aufhören, die Rechte religiöser Minderheiten in Pakistan zu gefährden“. (PA) (Fidesdienst, 11/01/2012)


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