ASIEN/PAKISTAN - Jahrestag des Mordes an dem pakistanischen Gouverneur Taseer: „Eine Schande für Pakistan! Und es hat sich nichts geändert.“

Mittwoch, 4 Januar 2012

Lahore (Fidesdienst) – „Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des Gouverneurs Salman Taseer, der am 4. Januar 2011 ermordet wurde, hat sich in Pakistan nichts geändert. Menschenrechtskämpfer haben Angst und schweigen. Das Blasphemiegesetz scheint weiter unantastbar“, so der Dominikanerpater James Channan, Leiter des „Dominican Peace Center“ in Lahore, zum Fidesdienst. „Es hat sich nichts geändert“, so der Ordensmann, „weil die Extremisten großen Einfluss ausüben. Die Regierung kann sie nicht aufhalten. Es sind Leute, die Selbstjustiz ausüben. In dieser Phase können wir nichts tun. Fanatiker sind mächtig und die Politik und das Justizsystem stehen auf ihrer Seite“.
P. Channan betont gegenüber dem Fidesdienst: „Der Mord an Salman Taseer ist eine Schande für Pakistan! Er war ein Menschenrechtskämpfer und setzte sich für gleiche Rechte für alle Bürger ein. Er wollte falsche Anklagen wegen Blasphemie gegen Christen und Muslime verhindern. Wenige Tage vor seinem Tod habe ich ihn bei einer Konferenz getroffen, bei der er vor 400 Christen und Muslimen sagte, dass das Blasphemiegesetz nicht missbraucht werden dürfe und dass es abgeschafft werden sollte. Er berichtete von einem Besuch bei Asia Bibi im Gefängnis und bekräftigte, dass sie eine bescheidene und unschuldige Frau sei. Der Tod von Taseer war vor allem für all diejenigen ein großer Verlust, die sich in Pakistan für Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte einsetzen. Sein Killer wird heute als Held gefeiert, während in der Zivilgesellschaft viele verängstigt sind“. (PA) (Fidesdiesnt, 04/01/2012)


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