ASIEN/BANGLADESCH - Fortschritte bei der Bekämpfung radikalislamischer Gruppen

Freitag, 16 Dezember 2011

Dacca (Fidesdienst) – Bangladesch scheint „auf dem Weg der Heilung“ vom militanten Islamismus. Wie aus dem Bericht der unabhängigen asiatischen Organisation „South Asia Terrorism Portal“ hervorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, gab es 2011 im Land keine Opfer durch Aktionen radikalislamischer Gruppen, im Vergleich zu 48 radikalislamischen Aktivisten, vier Zivilisten und drei Polizeibeamten, die im Jahr 2010 bei solchen Aktionen gewaltsam ums Leben kamen.
Im Jahr 2011 nahm die Regierung insgesamt 576 Aktivisten aus verschiedenen radikalislamischen Gruppen, darunter Jamaat-e-Islami (Jei), Islami Chhatra Shibir (ICS), Jama'at-ul-Mujahideen Bangladesh (JMB), Hizb- ut-Tahrir (Hut), e Hizb-ut-Towhid fest. Im Jahr 2010 hatte es 958 Festnahmen gegeben.
In Bangladesch halten sich Terroristen islamischer Prägung aus Indien und Pakistan versteckt und die Regierung unter der Regierungschefin Hasina Sheikh überlieferte zahlreiche Milizionäre und Verdächtige an die indischen Behörden. Wie Beobachter in Bangladesch dem Fidesdienst berichten, verdient das Engagement der Regierung im Kampf gegen radikalislamische Strömungen besonderes Lob. Auch P. Richard William Timm (csc), der die bischöflichen Kommission „Justitia et Pax“ in Bangladesch leitet, bezeichnet den jüngst erschienenen Bericht als „korrekt“ und betont, er „teile dessen Ansichten“. Doch er weist auch darauf hin, dass einige islamische Terrorgruppen wie Horkat-Ul-Jihad (HuJI) sich auf der politischen Bühne unter anderem Namen präsentieren wie zum Beispiel „Islamic Democratic Party“ (IDP) und „Islam Pansand“ und sich damit auf die Teilnahme an den kommenden Wahlen vorbereiten.
Auf der anderen Seite beschloss das Parlament im Juni dieses Jahres, dass der Islam in Bangladesch auch künftig „Staatsreligion“ sein soll (vgl. Fidesdienst vom 22/06/2011). Daraufhin kam es in der Hauptstadt Dacca zu Demonstrationen gegen eine islamische Verfassung bei der Forderungen nach einem säkularen Staat laut wurden. Die Regierung unter Hasina Sheikh, die sich zunächst auch öffentlich für die Wiederherstellung eines säkularen Staates eingesetzt hatte, wurde dabei des „Rückschritts“ beschuldigt. Doch die Beibehaltung der islamisch geprägten Verfassung, so Beobachter aus Bangladesch zum Fidesdienst, sei wahrscheinlich politisch begründet: die Regierung wollte nach der Welle der Festnahme von Extremisten, Proteste islamischer Gruppen verhindern. (PA) (Fidesdienst, 16/12/2011)


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