ASIEN/PAKISTAN - Christen fordern Aufschiebung einer politischen Kundgebungen am Weihnachtsfeiertag

Donnerstag, 15 Dezember 2011

Karachi (Fiedesdienst) – Pakistanische Christen fordern von den politischen Behörden in Karachi die Aufschiebung einer politischen Kundgebung, die die „Pakistan Tehreek-e-Insaaf“-Partei für den Weihnachtsfeiertag angekündigt hat. Vorsitzender der neuen pakistanischen Partei ist der ehemalige Cricket-Spieler Imran Khan, der sich selbst als „neues Gesicht“ der pakistanischen Politik bei den nächsten Wahlen präsentiert. Nach Ansicht von Beobachtern könne Khan auch ein „Hoffnungsträger für religiöse Minderheiten“ sein, da er sich an säkularen Werten und Toleranz inspiriert, „doch er macht mit seinem ersten Auftritt keinen guten Eindruck, wenn er eine Großveranstaltung für den Weihnachtsfeiertag anberaumt und damit den wichtigen Feiertag der Christen nicht respektiert“, so Haroon Barkat Masih von der „Masihi Foundation“, die sich für Rechte von Christen in Pakistan einsetzt.
Unterdessen riefen Gläubige zu Protesten auf: Saleem Khursheed Khokhar, Mitglied der Provinzversammlung von Sindh und Vorsitzender der „All Pakistan Minorities Alliance (APMA)“ in Sindh hat in einem offiziellen Schreiben an die Behörden die Aufschiebung der Kundgebung gefordert. Die Veranstaltung soll in der Nähe Quaid-e-Azam- Mazaar-Gedenkstätte zu Ehren des Staatsgründers Ali Jinnah an dessen Geburtstag am 25. Dezember stattfinden. Wie Haroon Barkat Mashih betont „ist man sich nicht sicher, was das Geburtsdatum des Staatsgründers anbelangt. Glaubwürdige Quellen bekräftigen es sei im Oktober. Vor 40 Jahren hat die Regierung, damit ein staatlicher Feiertag am 25. Dezember eingeführt werden konnte, festgelegt, dass dies der Geburtstag des Staatsgründers war.“
In der Umgebung des Veranstaltungsortes, heißt es in einem Schreiben der APMA, befinden sich verschiedene Kirchen und Kultstätten christlicher Konfessionen, drunter auch katholische Kirchen. Es sei deshalb vorherzusehen, dass zahlreiche Christen zu den Gottesdiensten kommen. Die Versammlung würde Christen dadurch unter anderem auch den Zugang zu ihren Kirchen am Weihnachtsfeiertag erschweren. (PA) (Fidesdienst, 15/12/2011)


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