ASIEN/PAKISTAN - Politischer Druck und falsche Zeugenaussagen sollen Ermittlungen zum Mord an einer jungen Katholikin versanden lassen

Dienstag, 13 Dezember 2011

Faisalabad (Fidesdienst) – Politischer Druck und falsche Zeugenaussagen sollen den Mord an Mariah Manisha, die am 27. November in dem Dorf Samundari gewaltsam ums Leben kam und von einheimischen Christen bereits als „Maria Goretti Pakistans“ bezeichnet wird, versanden lassen. Den Mord an der jungen Katholikin beging der 28jährige Muslim Mohammad Arif Gujjar, nachdem sich Mariah geweigert hatte zum Islam zu konvertieren und eine Ehe nach islamischem Ritus zu vollziehen (vgl. Fidesdienst vom 2/12/2011 und 7/12/2011).
P. Khaled Rasihid Asi, Generalvikar der Diözese Faisalabad erklärt in einem Kommentar gegenüber dem Fidesdienst: „Hochrangige Politiker setzen sich dafür ein, dass der Mörder von Mariah freikommt. Wir befürchten, dass die Ermittlungen dadurch ohne Ergebnisse beendet werden könnten. Aus diesem Grund verfolgt die Ortskirche die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Wir haben den Fall auch bereits der bischöflichen Justitia et Pax-Kommission vorgelegt.“
„Wir fordern offiziell, dass die Ermittlungen in diesem Fall den Ermittlern einer Bundesbehörde anvertraut werden, damit Verdunkelungen und Korruption auf lokaler Ebene vermieden werden können“, so der Generalvikar der Diözese Faisalabad weiter, der im Gespräch mit dem Fidesdienst auch mitteilt, dass Bischof Joseph Cotts von Faisalabad in den kommenden Tagen eine offizielle Verlautbarung dazu veröffentlichen wird.
Wie aus Informationen hervorgeht, die die Kommission Justitia et Pax der Diözese Faisalabad dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, „werden die Ermittlungen zwar fortgesetzt, doch in Samundarai, wo nur wenige Christen leben, sind muslimische Zeugen bereit auszusagen, dass es sich um einen Selbstmord handelte, damit der Schuldige entlastet wird.“
Die Ortskirche, so Pfarrer Asi, „wartet auf die offiziellen Ermittlungsergebnisse und wird den Fall gleichsam unter rein spirituellen Gesichtspunkten betrachten und in Erwägung ziehen, den Fall bei den zuständigen Stellen als Martyrium zu melden“. In den vergangenen Jahren, so der Generalvikar abschließend, „gab es in der katholischen Glaubensgemeinschaft immer wieder Fälle wie diesen, in denen Gläubige, arme und einfache Leute, es vorzogen zu sterben, um den eigenen Glauben nicht verleugnen zu müssen“. (Fidesdienst, 13/12/2011)


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