ASIEN/INDIEN - Telekommunikationsminister fordert Verbot blasphemischer Inhalte im Internet: es soll „Sicherheit und Harmonie garantieren“

Dienstag, 6 Dezember 2011

New Delhi (Fidesdienst) – In Indien fordert das Ministerium für Kommunikation die social networks und Internetseiten, wie Facebook, Google, Skype und Yahoo dazu auf, Inhalte zu entfernen, die politische oder religiöse Gruppen beleidigen. Der indische Kommunikationsminister Kapil Sibal, fordert in diesem Zusammenhang Kontrollmechanismen und betont, dass es sich dabei nicht um „Zensur“ handle. „Wir müssen das Empfinden der Menschen berücksichtigen: unser kulturelles Ethos ist für uns alle sehr wichtig“, so der Minister, der betont eine solche Maßnahme solle „sicherstellen, dass blasphemische Inhalte nicht auf den verschiedenen Plattformen im Internet veröffentlicht werden“ und erinnert an die Notwendigkeit, „die Harmonie zu erhalten“.
Der Sekretär der bischöflichen Justitia et Pax-Kommission, Pfarrer Charles Irudayam, betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wenn wir individuelle Rechte und Freiheiten schützen wollen, dann erinnert der Vorschlag an Zensur. Doch die Behörden haben auch die Pflicht, Ideologien Einheilt zu gebieten, die das Land destabilisieren und sie müssen die Sicherheit des Landes garantieren. Die Unterschiede sind sehr klein. Es sollte berücksichtigt werden, dass es in Indien viele fundamentalistische Gruppen gibt, die auch über das Internet den Hass schüren. Auf jeden Fall braucht das Land, damit das harmonische Zusammenleben der Religionen tatsächlich garantiert werden kann Gesetze, die der Gewalt gegen religiöse Minderheiten vorbeugen. Ein Entwurf liegt dem Parlament zur Debatte vor und wir unterstützen als katholische Kirche ein solches Gesetz“.
In Indien gibt es rund 100 Millionen Internetnutzer (bei einer Gesamtbevölkerung von rund 1,2 Milliarden Menschen). Die indischen Behörden sahen sich Anfang 2011 mit einer Anti-Korruptions-Kampagne konfrontiert, die im Internet über Facebook, Twitter und verschiedene Blogs verbreitet wurde und damit Tausende Personen erreichte. (PA) (Fidesdienst, 06/12/2011)


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