PAKISTAN - Christ wurde unter falschen Blasphemievorwürfen festgenommen und fürchtet nun um sein Leben

Dienstag, 6 Dezember 2011

Lahore (Fidesdienst) – Der 25jährige christliche Arbeiter Khurram Masih, wohnhaft in Qazi in der Nähe von Lahore (Punjab), wurde unter falschen Blasphemievorwürfen festgenommen. Wie die „Masihi Foundation“, die sich für die Rechte von Christen in Pakistan einsetzt und im Fall Asia Bibi Rechtsbeistand leistet, dem Fidesdienst mitteilt, war der Bauarbeiter Khurram Masih, der seit zwei Monaten verheiratet ist, in der Villa des Muslims Abdul Majeed beschäftigt. Nach Ende der Arbeit verbrannte Masih Holz und Papier, das als Abfallprodukt bei den Bauarbeiten übrig geblieben war. Als Abddul Majeed das Feuer sah, behauptete er, Khurram Masih habe den Koran zerrissen und verbrenne ihn nun im Feuer. Die anderen muslimischen Bauarbeiter brachten Masih unter diesem Vorwand zur nächsten Polizeistation. Abdul Majeed zeigte Khurram wegen Blasphemie an und ließ einen First Information Report auf der Grundalge des Artikels 295b des pakistanischen Strafrechts (Beleidigung des Koran) erstellen.
Religionsvertretern und Menschenrechtsaktivisten der Masihi Foundation, die gegen die falschen Anschuldigungen protestierten, konnte die Freilassung von Khurram Masih nicht erwirken, der sich weiter in Haft befindet und morgen vor Gericht angehört werden wird. Unterdessen riefen radikalislamische Gruppen bereits zu Demonstrationen auf, bei denen sie bekräftigten, dass „ein Christ den Koran beleidigt hat und deshalb bestraft werden muss“.
In einer Mitteilung der Masihi Foundation an den Fidesdienst heißt es: „Der junge Mann ist unschuldig und der Vorwurf der Blasphemie ist unbegründet. Die Person, die Anzeige erstattet hat, steht mit religiösen Gruppen in Verbindung und ist für seine Abneigung gegenüber Nichtmuslimen bekannt. In der Region ist der Hass gegenüber Christen zunehmend verbreitet. Das Leben von Khurram Masih steht nun auf dem Spiel. Die Behörden müssen die notwendigen Maßnahmen zu seinem Schutz ergreifen“. (PA) (Fidesdienst, 06/12/2011)


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