Genf (Fidesdienst) – Der Heilige Stuhl wird Mitglied der Weltmigrantenorganisation. Ein entsprechender Antrag des Vatikan wurde von den anderen Mitgliedern der Internationalen Organisation im Rahmen der 100. Vollversammlung angenommen, die vom 5. bis 7. Dezember in Genf tagte. Erzbischof Silvano M. Tommasi, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls beim Büro der Vereinten Nationen und den UN-Organisationen in Genf dankte in seiner Ansprache für diesen Entschluss und betonte: „In aller Welt wächst die Migrationsbewegung von Personen auf der Suche nach Arbeit oder auf der Flucht vor Hunger, Konflikten und Verstößen gegen die Menschenrechte. So wird die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft dafür, wirksame und humane Lösungen zu finden immer dringlicher“. Durch seine Mitgliedschaft möchte der Heilige Stuhl den Dienst unterstützen die die Weltmigrantenorganisation seit 60 Jahren unter den Vertriebenen leistet.
Im Einzelnen Sprach Erzbischof Tomasi über drei spezifische Eigenschaften des Beitrags des Heiligen Stuhls. An erste Stelle erinnerte er an die Bedeutung der ethischen Dimension der Migrationsbewegungen: „Wenn die menschliche Dimension und das Recht auf Leben auf dem Spiel stehen, dann sollten diese Werte Vorrang haben.“ Sodann erinnert der Erzbischof daran, dass die katholischen Organisationen und die Caritas, die in aller Welt aktiv sind eine beachtliche Erfahrung bei der konkreten Unterstützung von Vertriebenen haben. „Aus diesem Grund scheint die operative Zusammenarbeit eine wichtige Art und notwendige Weise alle bereit stehenden Energien zu bündeln, damit man entwurzelten Menschen jeder Art zu helfen“, so der Erzbischof. Schließlich wies Erzbischof Tomasi darauf hin, dass die Hilfe aller katholischen Organisationen „auf der Überzeugung basiert, dass die Menschenwürde einzig ist und dass alle derselben Menschheitsfamilie angehören und dies unabhängig von jeder kulturellen, religiösen, sozialen, politischen oder anderen Betrachtung… So scheint es uns richtig, dass die staatlichen Behörden diesen Beitrag anerkennen und mit einem wahren Sinn für Demokratie für einen Dienst Raum schaffen, der auf dem Bewusstsein davon gründet, dass dieser eine Garantier der Freiheit für alle sein wird“. (SL) (Fidesdienst, 06/12/2011)