AMERIKA/USA - Neues Zuwanderungsgesetz in Alabama: Migration ist ein nationales Problem und bedarf einer Lösung auf Bundesebene

Montag, 21 November 2011

Birmingham (Fidesdienst) – Eine Delegation des amerikanischen Kongresses untersucht im Rahmen einer Sondersitzung in Birmingham (Alabama) die Auswirkungen des Gesetzes HB56 auf die Ausländergemeinden des Staates und die Wirtschaft. Gleichzeitig wurde die Kampagne „Eine Familie, ein Alabama auf den Weg gebracht“, die die Abschaffung des neuen Migrationsgesetzes HB56 fordert. „Wir haben bereits in anderen Staaten neue Migrationsgesetze, aber das neue Gesetz in Alabahma ist einzigartig. Es führt zu Angst und Verwirrung unter den Zuwanderern aus Lateinamerika, mit verheerenden Folgen. Das Klima der Gefährdung und der Verzweiflung ist überall spürbar… Doch ich hoffe gleichzeitig, dass es hier auch noch Menschen gibt, die sich für Gerechtigkeit und Bürgerrechte in Alabama einsetzen“, so der demokratische Parlamentarier Luis Guttierez aus Illinois in Washington vor seinem Besuch in Alabahma.
Seit 2002 fordert die katholische Kirchen in den Vereinigten Staaten von der Bundesregierung und dem Kongress eine globale Reform der Zuwanderungsgesetzte, die Millionen illegalen Zuwanderern im Land, die größtenteils aus lateinamerikanischen Ländern kommen, dazu verhilft, die eigenen Position zu legalisieren. In diesem Sinne fordern die katholischen Bischöfe eine „tief greifende und humane Reform“ der Zuwanderungsgesetze und einen würdigen Umgang mit Migranten.
Bischof John Charles Wester von Salt Lake City (Utah), Vorsitzender des Migrationsausschusses der katholischen Bischofskonferenz betonte bereits im vergangenen Juni, dass die katholische Kirche versuche „eine pastorale und multinationale Antwort für Menschen zu finden, die infolge von Gewalt oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihre Heimat verlassen Müssen“. „Bei der öffentlichen Debatte zu Zuwanderungsfragen in den Vereinigten Staaten vergisst man off, dass es sich um ein globales Phänomen handelt und es werden die wirtschaftlichen und politischen Motive nicht anerkannt, die die Menschen zur Auswanderung bewegen“, so der Bischof.
In der vergangenen Woche hatten katholische Bischöfe und Vertreter der protestantischen Glaubensgemeinschaft im Staat Kansas bekräftigt, dass das Problem der Migration ein Problem von nationaler Tragweite sei und deshalb eine Lösung auf Bundesebene erfordere. Ein Mosaik aus verschiedenen Regelungen, wie diese in Arizona, Alabama, Georgia und South Carolina sei nicht geeignet.
Bischof Jaime Soto von Sacramento (Kalifornien), Vorsitzender der bischöflichen Kommission für „kulturelle Unterschiede in der Kirche“ bezeichnete das neue Gesetz in Alabama als Beispiel dafür, wie Staate Maßnahmen ergreifen, „die in vielen Fällen falsch ausgelegt und falsch umgesetzt werden“, wohingegen eine wirksame Politik auf Bundesebene notwendig sei.
In Alabama leben rund 185.000 Einwanderer aus lateinamerikanischen Ländern. Unterdessen soll es in den Industriestädten bereits erste Probleme bei der Besetzung von Arbeitsplätzen geben, nachdem viele Gastarbeiter aus Lateinamerika die Region verlassen. (CE) (Fidesdienst, 21/11/2011)


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