ASIEN/INDIEN - Katholische Ordensschwester wegen ihres missionarischen Engagements unter indigen Völkern ermordet: „Sie war eine wahre Jüngerin Christi“

Donnerstag, 17 November 2011

Dumka (Fidesdienst) – Sie war eine der viele katholische Ordensfrauen, die aus dem südindischen Staat Kerala stammen, und in vielen Teilen Indiens und in aller Welt tätig sind: die 53jährige Schwester Valsha John von den „Sisters of Charity of Jesus and Mary“ wurde in der Nacht des 15. November in ihrer Wohnung im Dorf Pachwara (Verwaltungsdistrikt Pakur, Jharhkand) unter noch nicht geklärten Umständen ermordet. Die Ordensfrau war seit 20 Jahren vor allem unter Armen und Ausgegrenzten und den indigenen Völkern im Distrikt Pakur in der Diözese Dumka tätig.
Heute Morgen fand in der Kathedrale von Dumka die Beisetzungsfeier für die ermordete Ordensfrau statt, an der über 700 Gläubige, Priester und Ordensleute teilnahmen. Der Jesuitenpater Varkey Chenna erinnerte in diesem Rahmen an „die Jüngerschaft und Mission der Ordensfrau“ und betonte: „Sie hat ihr Leben für Christus hingegeben und damit war sie eine wahre Jüngerin. Und sie ist für uns alle Vorbild: ihr Zeugnis ist für uns Ansporn Christus auf radikale Weise nachzufolgen und selbst glaubwürdige Jünger zu sein.“
Der Provinzial der Jesuiten in Dumka, P. Rirmal Raj SJ, dessen Mitbrüder Schwester Valsa kannten und ihr Engagement unterstützten, betont gegenüber dem Fidesdienst: „Schwester Valsa lebte unter den Armen, sie legte ein christliches Zeugnis ab und verkündete das Evangelium und teilte mit den Eingeborenen Mühen und Schwierigkeiten. Sie lebte unter den ausgegrenzten Volksgruppen der Santhal im Distrikt Pakur und engagierte sich vor allem für den Schutz des Landbesitzes. Dieses Engagement hat sie das Leben gekostet. Wir vertrauen darauf, dass die Ermittler eine gute Arbeit leisten und werden ihre Mission fortsetzen.“
Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, gibt es zwei Pisten, die die Ermittler verfolgen: zum einen unter kriminellen Organisationen, die die Ausbeutung der indigenen Volker und die Geschäfte internationaler Mineralunternehmen in der Region unterstützen, und zum anderen unter den Eingeborenen selbst, die sich untereinander uneinig sind und Vereinbarungen ablehnen, für die sich die Schwester eingesetzt hatte.
In einer Verlautbarung des „Global Council of Indian Christians“ (GCIC), die dem Fidesdienst vorliegt, heißt es: „Die Schwester wurde mehrmals von Kriminellen bedroht, die sie davon abhalten wollten, sich Großunternehmen, darunter Panem Limited, entgegenzustellen. Auch die zuständigen Behörden wussten von diesen Drohungen. Doch die staatlichen Behörden, die unter dem Einfluss hinduistischer Parteien stehen, haben ihre Bitte um Hilfe ignoriert und sie allein und ohne Schutz sich selbst überlassen“. (PA) (Fidesdienst, 17/11/2011)


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