VATIKAN - Hintergrund: Zweite Sondersynode der Bischöfe für Afrika

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Wäre es nicht der richtige Moment, wie viele Hirten in Afrika fragen, die Erfahrung der Sondersynode für Afrika zu wiederholen? Das außergewöhnliche Wachstum der Kirche in Afrika, der rasche Wechsel der Hirten, die neuen Herausforderungen, denen der Kontinent gegenübersteht, erfordern Antworten, die nur die Fortsetzung der Bemühungen bei der Umsetzung der ‚Ecclesia in Africa’ geben können, damit dieser Kontinent, der sich in Schwierigkeiten befindet neue Kraft und neue Hoffnung findet“, so Papst Johannes Paul II. am 15. Juni 2004 in seiner Ansprache an die Teilnehmer des XII. nachsynodalen Treffens des Generalsekretariats der Bischofssynode für die Sondersynode für Afrika. Damit gab er den Anstoß für die Vorbereitung einer zweiten Afrikasynode. In seiner Ansprache an die Teilnehmer des Symposiums der Bischöfe von Afrika und Europa, die er am 13. November 2004 in Audienz empfing, bestätigte der Papst dann ausdrücklich: „Während ich schließlich die Stellungnahmen des postsynodalen Rats, der die Anliegen der afrikanischen Oberhirten vertritt, zur Kenntnis nehme, ergreife ich die Gelegenheit, meine Absicht zu bekunden, eine zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika einzuberufen.“ Diese Absicht teilte auch sein Nachfolger, Papst Benedikt, der bei der Generalaudienz am 22. Juni 2005 sagten: „Ich bestätige, was bereits mein verehrter Vorgänger am 13. November vergangenen Jahres gesagt hatte und bekunde meine Absicht, eine Zweite Sondersynode der Bischöfe für Afrika einzuberufen. Ich bin zuversichtlich, dass eine solche Versammlung dem afrikanischen Kontinent neue Impulse bei der Evangelsisierung gibt und zur Konsolidierung und zum Wachstum der Kirche sowie zur Förderung von Aussöhnung und Frieden beiträgt“.
Am 27. Juni 2006 wurden die Lineamenta für die Zweite Sondersynode der Bischöfe für Afrika veröffentlicht. Das Thema der Versammlung lautete: „Die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens. ‚Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt’ (Mt 5, 13.14)“.
Im Rahmen seiner ersten Afrikareise stellte Papst Benedikt am 19. März 2007 bei einem Gottesdienst im "Amadou Ahidjo"-Stadion in Yaoundé (Kamerun) das Instrumentum Laboris zur Zweiten Sondersynode der Bischöfe für Afrika vor. Dabei überreichte er eine Ausgabe des Instrumentum an die Vorsitzenden der nationalen und regionalen Bischofskonferenzen in Afrika und sagte: „Es spiegelt die große Dynamik der Kirche in Afrika wieder, aber auch die Herausforderungen mit denen sich die Synode konfrontieren werden muss“. Am 28. Juni 2007 gab das Presseamt des Heiligen Stuhls bekannt, dass die Zweite Sondersynode der Bischöfe für Afrika vom 4. bis 25. Oktober 2009 im Vatikan stattfinden wird.
Papst Benedikt XVI. eröffnete die Sondersynode der Bischöfe für Afrika mit einem feierlichen Gottesdienst im Petersdom am 4. Oktober 2009. Mit Bezug auf die Erste Sonderversammlung der Bischöfe für Afrika betonte der Papst: „Die Tatsache, dass wir heute hier die zweite Sondersynode eröffnen, heißt das, dies ein historische Ereignis war, das nicht einmalig bleiben sollte. Es war das Ziel eines Weges, der danach fortgesetzt wurde, und der heute eine neue bedeutende Etappe der Prüfung und des Neubeginns gefunden hat“.
Während der Synodenarbeiten musste Erzbischof Francois Xavier Maroy Rusengo von Bukavu (Demokratische Republik Kongo) den Vatikan verlassen und in sein Bistum zurückkehren, wo schwere Unruhen ausgebrochen waren, Kirchen in Brand gesteckt und Priester entführt wurden.
„Hab Mut! Steh auf, afrikanischer Kontinent, Land, das den Heiland der Welt aufgenommen hat, als er als Kind mit Josef und Maria nach Ägypten flüchten mußte, um sein Leben vor der Verfolgung des Königs Herodes zu retten. Verkünde mit neuer Begeisterung das Evangelium, damit das Antlitz Christi die Vielfalt der Kulturen und Sprachen deiner Völker mit seinem Glanz erleuchten kann!“, so Papst Benedikt XVI. bei der Eucharistiefeier zum Abschluss der Zweiten Sondersynode der Bischöfe für Afrika. (SL) (Fidesdienst, 16/11/2011)