ASIEN/PAKISTAN - Vergewaltigungen sind ein Schandmal: Frauen erstatten in dem meisten Fällen keine Anzeige

Donnerstag, 10 November 2011

Karachi (Fidesdienst) – In Pakistan werden Vergewaltigungen, die dort als „Schandmal“ gelten, von den Frauen in den meisten Fällen nicht angezeigt. Deshalb gibt es keine genauen Daten zu dem Phänomen. Im Menschenrechtsbericht 2010 des US-amerikanischen Außenministeriums wurden trotzdem 928 Fälle der Gewalt gegen Frauen aufgeführt. Selten sind im Land auch Gerichtsverfahren gegen Vergewaltiger. Nichtregierungsorganisationen vermuten, dass oft auch die Ordnungskräfte in Fälle der Gewalt gegen Frauen verwickelt sind oder Frauen auffordern, ihre Anzeige zurückzunehmen, insbesondere wenn sie Bestechungsgelder von den angeblichen Vergewaltigern erhalten haben. In ihrem Bericht 2010 dokumentiert die unabhängige Human Rights Commission in Pakistan 2.903 Fälle der Gewalt gegen Frauen. Die Nichtregierungsorganisation „War Against Rape“ mit Sitz in Karachi hat vor kurzem bekannt gegeben, dass aus den Angaben von drei Krankenhäusern und nach Polizeiberichten das Durchschnittalter der Opfer im vergangenen Jahr von 18 auf 13 Jahre gesunken ist. Außerdem wurde nur ein kleiner Teil der in den Krankenhäusern behandelten Fälle auch bei der Polizei gemeldet. In den ländlichen Gebieten ist die Gewohnheit, dass Vergewaltigungen nicht angezeigt werden, noch weiter verbreitet. Dies führt dazu, dass die Opfer auch keine psychologische Betreuung erhalten, obschon dies dringend notwendig wäre. (AP) (Fidesdienst, 10/11/2011)


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