ASIEN/PAKISTAN - Religiöse Minderheiten protestieren mit einem Hungerstreik gegen Episoden der Gewalt und die diesbezügliche „Untätigkeit“ der Regierung

Donnerstag, 10 November 2011

Hyderabad (Fidesdienst) – Christliche und hinduistische Minderheiten protestieren mit einem Hungerstreik in Hyderabad gegen die jüngsten Episoden der Gewalt und fordern mehr Schutzmaßnahmen von der Regierung. Die Initiative wurde nach dem Mord an vier hinduistischen Ärzten in Chak im Norden der Provinz Sindh auf den Weg gebracht (vgl. Fidesdienst vom 08/11/2011): die Polizei ermittelt gegen eine lokale islamische Gruppe und nahm 13 Verdächtige fest. An dem Hungerstreik nehmen Vertreter verschiedner Parteien und Bürgerinitiativen teil, darunter auch Christen und Mitglieder der Justitia-et-Pax-Kommission der Diözese Hyderabad. Bischof John Rodrigues von Hyderabad, betont im Gespräch mit dem Fidesdiesnt: „Wir verurteilen diese brutale Tat. Ich habe mit hinduistischen Religionsvertretern gesprochen: als Christen fühlen wir uns mit der hinduistischen Glaubensgemeinschaft verbunden und erklären uns solidarisch, denn als religiöse Minderheiten sehen wir uns mit denselben Problemen konfrontiert.“ P. Samson Shukardin (ofm), der die Justitia-et-Pax-Kommission der Diözese leitet, betont gegenüber dem Fidesdienst: „Es gibt für uns keine Sicherheit. Die Episoden der Gewalt wiederholen sich immer wieder, wobei es zum einen um Fundamentalismus zum anderen um private Rache geht. Wir warten auf die Ergebnisse der Ermittlungen und sollte niemand zur Verantwortung gezogen werden, werden wir andere Initiativen ergreifen“.
Die Demonstranten in Hyderabad verurteilen auf ihren Spruchbändern die „Untätigkeit der Regierung“ angesichts der Gewalt. „Muslimische Gruppen töten Hindus um sie in Angst und Schrecken zu versetzen und sie zum Verlassen der Provinz zu zwingen“, so die Demonstranten. Unterdessen wandten sich zwei hinduistische Bürgerrechtler, M. Parkas und Jagdes Kumar, in einem Appell an die höchsten staatlichen Behörden und wiesen auf die täglichen Bedrohungen hin, denen hinduistische und christliche Minderheiten ausgeliefert sind, darunter auch die unrechtmäßige Beschlagnahme von Grundstücken und Immobilien und das Phänomen der Zwangsehen. Trotz dieser „unmenschlichen, unmoralischen und illegalen“ Verhaltensweisen, betonten die Vertreter der Minderheiten, dass diese „an Frieden, harmonisches Zusammenleben und Wohltand in Pakistan glauben“. (PA) (Fidesdienst, 10/11/2011)


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