ASIEN/PAKISTAN - Frauen setzen sich an vorderster Front für die Rechte der Minderheiten ein

Montag, 7 November 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Ein Jahr nach dem Todesurteil im Fall Asia Bibi – die Christin wurde auf der Grundlage einer fälschlichen Auslegung des Blasphemieparagraphen am 8. November 2010 verurteilt – engagieren sich heute insbesondere zwei Frauen für den Schutz der Rechte religiöser Minderheiten und die Förderung des harmonischen Zusammenlebens der Religionen in Pakistan: eine Christin, Christine Amjad-Ali, und eine Muslimin, Shehrbano Taseer, setzen sich dabei für dieselben Anliegen ein.
Christine Amjad-Ali ist Theologin und Direktorin des ökumenischen „Christian Study Centre“ mit Sitz in Rawalpindi, dessen vorheriger Direktor, Francis Mehboob Sada, unerwartet früh verstarb. Sie arbeitet mit der Christin Romana Bashir zusammen und bringt zahlreiche Initiativen und Programme auf den Weg. Dabei trifft sie sich auch mit Vertretern des Islam und der tribalen Völker, wenn es darum geht eine Kultur des Dialogs und des harmonischen Zusammenlebens zum Wohle aller entstehen zu lassen-
Ebenso engagiert sich Shehrbano Taseer, Tochter des früheren Gouverneurs von Punjab, Salman Tasseer, deren Vater vor einem Jahr ermordet wurde, weil er sich für Asia Bibi einsetzte und Kritik am Blasphemieparagraphen übte. Die junge Frau hat das Erbe ihres Vaters übernommen und setzt sich aktiv für Toleranz in Pakistan ein.
Obschon sie ebenfalls bereits Morddrohungen erhalten hat, kritisiert Frau Taseer öffentlich diskriminierende Gesetze, die vor allem religiöse Minderheiten betreffen. Taseer ist Journalistin der pakistanischen „Newsweek“ und engagiert sich trotz der Risiken, denen sie sich selbst und ihre Familie damit aussetzt, für Freiheit, Würde, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.
Die Tradition des aktiven Engagements pakistanischer Frauen für Menschenrechte in Pakistan stellte bereits in der Vergangenheit Sherry Rehman unter Beweis. Sie ist muslimische Parlamentariern der „Pakistan People’s Party“ und Vorsitzende des „Jinnah Institute“ mit Sitz in Karachi, und engagiert sich als solche vor allem für Legalität und Rechtsstaatlichkeit. Das Zentrum veröffentlichte in den vergangenen Monaten einen Bericht mit dem Titel „A Question of Faith“, der die Situation von „verfolgten Christen und belagerten Minderheiten“ dokumentiert (vgl. Fidesdienst, vom 06/06/2011) und betont, dass Asia Bibi von einem Gericht zum Tode verurteilt wurde, das „unter dem Einfluss islamischer Extremisten stand“ und beklagt, dass ihr „kein Anwalt zur Seite gestellt wurde“ (vgl. Fidesdienst vom 15/09/2011)


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