AFRIKA/KENIA - Leitende Caritasvertreterin zum Fidesdienst: „Wir werden auch künftig in Dadaab aktiv sein und uns dabei an höchste Sicherheitsprotokolle halten“

Freitag, 14 Oktober 2011

Nairobi (Fidesdienst) – „Die Caritas hält sich an höchste Sicherheitsprotokolle, wird aber auch künftig in Dadaab aktiv sein“, so Frau Suzanna Tkalec vom Catholic Relef Services (CRS), die die Hilfsprogramme von Caritas Somalia leitet, wo am gestrigen 12. Oktober zwei Mitarbeiterinnen der Ärzteorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) entführt wurden. Die beiden Mitarbeiterinnen wurden im Camp Ido entführt, das die größte somalische Flüchtlingsgemeinde (über 400.000 Menschen) beherbergt.
Wie aus Berichten der kenianischen Polizei hervorgeht, soll es sich bei den Entführern um Mitglieder einer Gruppe der islamischen Shabaab-Milizen handeln, die um die Kontrolle über Mogadischu kämpfen. Neben den beiden Mitarbeiterinnen von MSF, die bereits nach Somalia gebracht wurden, befinden sich zwei weitere Frauen (eine französische und eine britische Touristin) in den Händen somalischer Entführer. Beide Frauen wurden in einem zeitlich kurzen Abstand im rund 10 Kilometer von der somalischen Grenze entfernten Lumu-Archipel entführt, wo sich die exklusivsten Fremdenverkehrseinrichtugnen Kenias befinden.
„Es ist nicht einfach, zu beurteilen, ob es sich um eine politische Strategie der Shabaab-Milizen handelt oder ob es nur um Lösegeldforderungen geht. In diesem Fall würde es bedeuten, dass sich die verbrecherischen Aktivitäten der somalischen Piraten vom Meer auf das Festland ausgedehnt haben“, so ein Mitarbeiter des CRS aus Dadaab zum Fidesdienst. Im Hinblick auf die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Region sagt der Beobachter: „Es ist nicht einfach, die Sicherheit an einem Ort zu garantieren, der sich nur wenige Kilometer von der somalischen Grenze entfernt befindet und wo sich eine große Anzahl von Flüchtlingen aufhält, doch es gibt Sicherheitsprotokolle, an die sich die meisten von uns halten.“. „Die Entführung der beiden humanitären Helferinnen ist dramatisch, doch das wird uns nicht daran hindern, dass wir unsere Mission fortsetzen“, so Frau Tkalec abschließend. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2011)


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