VATIKAN - Generalsekretärin der Päpstlichen Kindermissionswerke: „Wir wollen Kindern eine Stimme geben“

Donnerstag, 13 Oktober 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Das Engagement der Päpstlichen Kindermissionswerke besteht darin, Kinder auf ihre heutige und nicht nur auf ihre künftige Rolle in der Kirche aufmerksam zu machen“, so Frau Dr. Baptistine Ralamboarison, Generalsekretärin der Päpstlichen Kindermissionswerke, die als erste Frau dieses Amt innehat, zu den Herausforderungen, Projekten und Zielen, denen sich dieses Päpstliche Missionswerk zugunsten der Kinder in aller Welt widmet.
„Wir müssen uns darum bemühen, dass sie in einer missionarischen Dimension aufwachsen“, so die Generalsekretärin weiter, „indem wir unter ihnen das Teilen des Glaubens, des Gebets und der materiellen Güter anregen. Dabei müssen wir von klein auf beginnen und eine Sprache benutzen, die dem jeweiligen Alter angemessen ist; dies ist eine Herausforderung, mit der wir uns vor allem in der heutigen westlichen Welt konfrontiert sehen, wo Konsumdenken und Relativismus dazu führen, dass wir christliche Werte aus dem Blick verlieren. Das Kind, das eine angemessene missionarische Bildung erhält wird diese sein ganzes Leben in seinem Herzen tragen und für deren Verbreitung sorgen.“
„Besonderen Wert lege ich darauf“, so die Generalsekretärin der Kindermissionswerke, „dass wir den Kindern eine Stimme geben, dass wir sie die Botschaft des Evangeliums in aller Welt verkünden lassen und zwar auf die ihnen eigene Art und Weise. Dabei müssen wir sie natürlich begleiten, doch wir dürfen ihnen nicht die Sprache, die Mentalität und die Handlungsweise der Erwachsenen aufzwingen. Denn Kinder sind nicht nur die Erwachsenen von morgen, sondern sie sind vollwertige Personen im Heute, sie bezeugen das Wort Gottes mit großer Begeisterung und mit ihrem christlichen Engagement haben sie unter Beweis gestellt, dass sie das Evangelium nicht nur unter ihren Altersgenossen, sondern auch unter den Erwachsenen verbreiten können. Deshalb ist die Bildungsarbeit der Päpstlichen Kindermissionswerke für die Mission von großer Bedeutung“.
Über ihre regelmäßige Teilnahme an Veranstaltungen der Kindermissionswerke in aller Welt in ihrer Eigenschaft als Generalsekretärin sagt Frau Dr. Ralamboarison: „Zuletzt habe ich Lateinamerika besucht und konnte dabei mit großer Freude feststellen, dass die Kindermissionswerke in fast allen Diözesen in Argentinien und Peru vertreten sind. Obschon diese Länder ernste Probleme haben und es dort sehr arme Kinder gibt, teilen alle unterschiedslos, egal ob reich oder arm, mit Begeisterung ihre geistlichen und materiellen Güter; auch an den Gottesdiensten nehmen alle mit großer Freude teil. Unser Werk ist in fast allen Ländern eine Realität: Kinder machen begeistert mit, sie wollen etwas tun und lebendiger Teil der Kirche sein“.
Das Päpstliche Kindermissionswerk finanziert jedes Jahr über 2.500 Projekte in aller Welt mit einem Budget im Umfang von rund 20 Millionen Dollar, das für Kinder auf allen fünf Kontinenten zur Verfügung gestellt wird. Dabei werden ordentliche Zuschüsse für Projekte zur geistlichen Begleitung und Förderung des Kindermissionswerks zur Verfügung gestellt. Außerordentliche Zuschüsse sind für besondere Projekte, wie den Bau oder die Instandhaltung von Schulen, Krankenstationen, Betreuungseinrichtungen, Waisenhäuser usw., die mit Kindern arbeiten, vorgesehen.
Im Rahmen der letzten Jahresgeneralversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die im Mai in Rom stattfand, wurden 261 Projekte in Afrika für die Pastoralarbeit mit Kindern (ordentliche Zuschüsse für die Diözesen), 24 für missionarische Bildungsarbeit, 112 für Bildungsarbeit im Vorschulalter, 491 für Schulbildung, 193 für christliche Bildung und 404 für den Lebensschutz bewilligt.
In Amerika wurden 22 Projekte für die Pastoralarbeit mit Kindern (ordentliche Zuschüsse für die Diözesen), 10 für missionarische Bildungsarbeit, 9 für Bildungsarbeit im Vorschulalter, 26 für Schulbildung, 24 für christliche Bildung und 34 für den Lebensschutz bewilligt.
In Asien wurden 145 Projekte die Pastoralarbeit mit Kindern (ordentliche Zuschüsse für die Diözesen), 15 für missionarische Bildungsarbeit, 47 für Bildungsarbeit im Vorschulalter, 588 für Schulbildung, 78 für christliche Bildung und 308 für den Lebensschutz bewilligt.
In Europa wurden 2 Projekte für Bildungsarbeit im Vorschulalter, 5 für Schulbildung, 5 für christliche Bildung und 11 für den Lebensschutz bewilligt.
In Ozeanien: 13 Projekte für die Pastoralarbeit mit Kindern (ordentliche Zuschüsse für die Diözesen), 1 für missionarische Bildungsarbeit, 1 für Bildungsarbeit im Vorschulalter, 11 für Schulbildung, 7 für christliche Bildung und 7 für den Lebensschutz.
Weltweit wurden insgesamt 2.853 Projekte in aller Welt finanziert. (AP) (Fidesdienst 13/10/2011)


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