ASIEN/INDIEN - Protestantischer Pastor in Orissa ermordet: „Es handelt sich um einen Einzelfall und es gibt kein religiöses Motiv“

Dienstag, 11 Oktober 2011

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Der 70jährige christlich -protestantischen Pastor, Jiban Masi, wurde am Sonntag den 9. Oktober im Dorf Bada Raksi im Distrikt Sudergahr im indischen Unionsstaat Orissa ermordet. Bei dem Täter handelte es sich um einen Psychopaten. Der Verwaltungsdistrikt befindet sich im äußersten Westen des Staates Orissa an der Grenze zu Chhattisgar und ist weit von der Region Khandamal entfernt, die in der Vergangenheit Schauplatz antichristlicher Massaker war. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche dem Fidesdienst berichten, „handelt es sich bei dem Fall um einen Einzelfall, der nicht mit der Gewalt hinduistischer Gruppen in Verbindung steht“. Der Mörder, Manamasi Topno, ein junger Mann mit geistiger Behinderung aus demselben Ort, ermordete den Geistlichen mit einem aus einem Bogen abgeschossenen Pfeil, während dieser vor seinem Haus saß. Die Einwohner des Dorfes, die das Delikt beobachtet hatten, schlugen auf den Mörder ein, bis dieser an den Folgen der Schläge starb. Beide Leichen wurden der Polizei überreicht, die Ermittlungen auf den Weg brachte.
Wie Beobachter aus der Erzdiözese Cuttack-Bhubaneswar dem Fidesdienst berichten, kommt es abgesehen von diesem Einzelfall in verschiedenen Fällen aber zu Provokationen, mit denen hinduistische Extremisten einen Konflikt heraufbeschwören wollen. „Erst vor wenigen Tagen“, so der Beobachter, „stellten Milizonäre eine Fahne einer radikalen hinduistischen Bewegung auf dem Gelände einer sich im Bau befindlichen katholischen Kirche auf. Die Fahne wurde von der Polizei entfernt“. (PA) (Fidesdienst, 11/10/2011)


Teilen: