ASIEN/PAKISTAN - Junge Katholikin, die entführt und zwangsbekehrt wurde, erhält nach der Flucht Morddrohungen

Donnerstag, 18 August 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Eine weitere junge Katholikin wurde in Pakistan verschleppt und zur Bekehrung zum Islam gezwungen. Dies teilt der Verein der pakistanischen Christen in Italien dem Fidesdienst mit.
Es handelt sich um die 27jährige Katholikin Arifa Alfred aus Nawa Killi (Quetta), die im Mai 2009 von einem muslimischen Mann namens Amjad entführt wurde. Dabei halfen ihm zwei Komplizinnen, mit denen er die Entführung sorgfältig geplant hatte. Es handelt sich um zwei Freundinnen von Arifa: Lubna und Rebecca. Bei einem Besuch bei ihrer Freundin Rebecca servierte diese Arifa einen Tee, dem Betäubungsmittel beigemischt worden war
Bewusstlos wurde die junge Frau von Amjad verschleppt. Als Arifa wieder zu Bewusstsein kam, befand sie sich bereits in der Wohnung ihres Entführers. Amjad erklärte ihr, sie sei zum Islam übergetreten und habe ihn geheiratet. Um dies zu belegen, zeigte er ihr eine gefälschte Urkunde.
Arifa leugnete die eigene Bekehrung und erklärte, sie habe ihren Entführer nicht geheiratet, da sie selbst nicht bei Bewusstsein war. Daraufhin versuchte Amjad das Mädchen durch psychische und physische Folter gefügig zu machen. Über zwei Jahre hinweg wurden ihr wiederholt Drogen verabreicht, sie wurde in die Wohnung eingeschlossen und misshandelt. Verschiedene Fluchtversuche Arifas blieben erfolglos.
Zuletzt schlug Amjad die jungen Frau am 1. August derart, dass er ihr innere Verletzungen zufügte. Am selben Tag war zum ersten Mal in zwei Jahren die Haustür nicht verschlossen. Trotz ihrer Verletzungen gelang ihr die Flucht. Sie ließ sich von einem Taxi zu einem staatlichen Krankenhaus bringen, wo sie versorgt wurde. Danach ging sie zu ihrem Bruder Adnan.
Die junge Frau erstattete Anzeige gegen Amjad, doch die Polizei hat bisher nichts unternommen, um den Schuldigen vor Gericht zu bringen. Vielmehr erklärte der zuständige Polizeibeamte, er freue sich, dass Arifa sich zum Islam bekehrt habe.
Derzeit befinden sich Arifa und ihre Angehörigen auf der Flucht, nachdem die junge Frau Morddrohungen von Amjad erhalten hat. Amjad behauptet weiterhin, Arifa sei Muslimin und seine Ehefrau. Arifa hingegen betont: „Ich bin Christin und ich habe immer an meinem christlichen Glauben festgehalten. Ich habe während meiner zweijährigen Gefangenschaft in meinem Herzen stets zu Jesus Christus und der Jungfrau Maria gebetet und bat sie um ihren Beistand, damit ich frei komme“. (LM) (Fidesdienst, 18/08/2011)


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