ASIEN/PAKISTAN - Ein Jahr nach den verheerenden Regenfällen ist die Lage nach wie vor alarmierend und dramatisch

Freitag, 29 Juli 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Ein Jahr nachdem Überschwemmungen das Land im Juli/August 2010 verwüstet hatten, erfordert das Ausmaß der Katastrophe noch immer unendlich viel Arbeit. Die Kinderarbeit ist seither um mehr als 30% angestiegen, ebenso wie die Misshandlungen von Minderjährigen und Heiraten in zu frühem Alter. Aufgrund des dramatischen Notstandes, der durch die anhaltenden, verheerenden Regenfälle ausgelöst worden war, wurden viele Kinder gezwungen in gefährlichen Orten und Räumen zu arbeiten, da ihre Eltern nicht mehr genügend zum Überleben verdienen konnten. Nach dem von der NGO Save the Children erstellten Bericht „Pakistan – ein Jahr danach“ wurden in 8 der von den Überschwemmungen heimgesuchten Distrikten ca. 1200 Fälle von Vergehen an Kindern registriert; ebenso ein Anstieg der frühen Heiraten, sogar zwischen Kindern von 9-10 Jahren, wodurch die kleinen Mädchen vor der Gefahr des Missbrauchs „geschützt“ werden sollen, was sie dann zu „Entehrten“ machen würde. Der Bericht dokumentiert ferner das immer schlechter werdende Schulsystem: 47% der befragten Eltern erklärten, dass es keine Lehrer in den Schulen ihrer Kinder gibt; dazu kommt der drastische Einbruch der Familieneinkommen – bis zu 70% - und für 30% die Unmöglichkeit ihre Wohnungen zu reparieren. Viele der von der Katastrophe getroffenen, 10 Mio Minderjährigen kämpfen noch immer ums Überleben. I einigen der am schlimmsten betroffenen Gegenden sind 23% der Kinder unterernährt. Fast die Hälfte der befragten Eltern antwortete, dass ihre Kinder Angstzustände haben, Albträume und andere Symptome und psychologische Traumata. Im Distrikt von Punjab erklärt 1 von 10 Familien, dass ihre Kinder zu haschen oder sniffen angefangen haben, nur um den emotiven Druck zu lindern. Die NGO Save the Children hilft in Pakistan 4 Mio Menschen (1,8 Mio davon sind Kinder) und kümmert sich um 25.000 unterernährte Kinder. Essen, Unterkunft, medizinische Versorgung, Unterstützung für die Schulen, Ernährungstherapie, Schaffung von 200 „sicheren und geschützten Spielplätzen“, Arbeitsprogramme gegen Entgelt – das sind bisher die wesentlichen Arbeitsgebiete der NGO. (AP) (29/7/2011 Fidesdienst)


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