ASIEN/INDIEN - Drei Jahre nach den Massakern an Christen: „ Mildes Urteil, Ungerechtigkeit perfekt“

Samstag, 23 Juli 2011

New Delhi (Fidesdienst) – Das ist der Triumph der Ungerechtigkeit, das „Scheitern des Rechtsstaates“ sagen die Gläubigen über die Ereignisse von Orissa, während der 3. Jahrestag der antichristlichen Massaker von 2008 näher rückt. Am 24. August – der Tag wurde symbolhaft ausgewählt – werden die Christen von Orissa der Opfer im Gebet gedenken und sich zur Erinnerung versammeln und ihre Stimme mit der Forderung nach Gerechtigkeit erheben. Ein lokales Gericht verurteilte vor kurzem 9 der Gewalt , Brandstiftung, illegaler Versammlungen angeklagte Männer zur Zwangsarbeit. Die Taten waren 2008 während der Verfolgungswelle gegen die Gläubigen im Distrikt von Khandamal geschehen. Das Gerichtsurteil wird von der christlichen Gemeinde „als zu milde und ganz und gar unangemessen“ angesehen. Eine Fidesquelle in Khandamal erklärt: „Die Situation in den Gerichten ist alarmierend und es sieht nicht gut aus für die Christen, vor allem weil die Zeugen eingeschüchtert werden und sich so unsicher und verängstigt fühlen. Und der neue Polizeichef ist gerade so wie seine Vorgänger: nur schöne Worte, aber keinerlei konkrete Aktion.“ Der Katholik John Dayal, ein Menschenrechtsaktivist und Verantwortlicher des ökumenischen Forums „All Christian Council“ sagt in einer Botschaft an Fides:“Wir müssen die Frage erneut der nationalen Öffentlichkeit vorlegen und auf eine Erhebung in der bürgerlichen Gesellschaft, innerhalb der Kirchen, der Bewegungen, der NGOs und Vereinigungen hoffen.“ Die indische Gesellschaft, behauptet Dayal, muss in allen ihren interrelligiösen Komponenten „ das Gericht von Dehli auffordern den Bericht über die Tragödie von 2008 abzuschließen; es ist dringend wichtig, dass die Prozesslage neu untersucht wird, die gerecht und sicher sein müssen. Den Flüchtlingen muss eine Entschädigung und vollständige Rehabilitierung gegeben werden, vor allem aber Wohnung und Land:“ Dayal vermerkt weiter:“ Es sollten eine Reihe von Projekten und Programmen seitens der NGO und der Zentralregierung für sozio-ökonomische Entwicklung in Orissa in Angriff genommen werden. Gleichzeitig wäre es wünschenswert, dass die großen Networks der internationalen Massenmedien Dokumentarberichte über die derzeitige Lage in Khandamal aussenden.“ Bei den von hinduistischen Extremisten der Organisation “Sangh Parivar”, im Distrikt von Khandamal 2008 verübt wurden, wurden mehr als 56.000 Christen aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben und gezwungen in den Wald zu fliehen oder in Flüchtlingslager zu ziehen. In 400 Dörfern wurde eine „Säuberung von den Christen“ vorgenommen und ca. 300 Kirchen verbrannt. Es gab ung. 100 Tote, tausende von Verletzten, zahlreiche Frauen wurden vergewaltigt. Mehr als 2000 Häuser sind noch nicht wieder aufgebaut, und die christlichen Familien leben in Notunterkünften oder in Baracken, gedrängt in der Peripherie von Bhubanewar, der Hauptstat des Staates Orissa. (PA) (Agenzia Fides 23/7/2011)


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