Warschau (Fidesdienst) – Die Aktivisten der Stiftung „Pro-vita“ in Polen sammelten 600.000 Unterschriften für einen Gesetzentwurf, der jede Form von Abtreibungen im Land verbieten und das ungeborene Leben von der Empfängnis an schützen soll. Auf der Grundlage des gegenwärtigen polnischen Gesetzgebungssystems sind 100.000 Unterschriften für ein solches Vorhaben notwendig, doch die Stiftung, konnte bereits zwei Wochen nachdem sie das Projekt auf den Weg brachte, 600.000 Stimmen zählen. „Dieses Projekt soll endgültig das Erbe auslöschen, das der Nationalsozialismus und der Kommunismus durch die Einführung der Abtreibungspraxis uns hinterlassen haben“, erklärt Jacek Sapa von der Stiftung „Pro-vita“ gegenüber der Agentur AICA. Bereits im Jahr 1993 wurde im Land eines der strengsten Anti-Abtreibunsgesestze der westlichen Welt verabschiedet. Seither ging die Zahl der Abtreibungen um ein beachtliches Maß zurück. Wie aus Schätzungen des Gesundheitsministeriums hervorgeht, sanken die Zahlen von 82.000 im Jahr 1989 auf rund 500 im Jahr 2008. Die gegenwärtigen Gesetze sehen eine Abreibung nur dann vor, wenn beim Kind eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde, die Mutter ein schweres gesundheitliches Problem hat oder die Schwangerschaft das Ergebnis einer „gesetzeswidrigen Handlung“ ist. „Ärzte verstoßen oft gegen dieses Gesetz“, so Sapa, „indem sie zum Beispiel Abtreibungen über die gesetzlich festgelegte Frist von 24 Wochen hinaus vornehmen“. (AP) (Fidesdienst, 12/06/2011)