EUROPA/ITALIEN - Gebetswache für die Opfer an den Grenzen Europas: allein 2011 waren es bisher über 1.820

Mittwoch, 15 Juni 2011

Rom (Fidesdienst) – Seit 1909 starben mindestens 17.597 Menschen an den Grenzen Europas. Der Wandel der geopolitischen Verhältnisse in den Ländern Nordafrikas und insbesondere der Konflikt in Libyen führt dazu, dass viele Menschen eine gefährliche Reise über das Meer antreten. Vor diesem Hintergrund starben allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2011 bereits 1.820 Menschen im Mittelmehr, davon 1.633 auf der Reise nach Italien. Die Bilanz ist tatsächlich wahrscheinlich noch tragischer, denn von vielen Booten, denen es nie gelungen ist, bis zur italienischen Küste zu gelangen hat man jegliche Spur verloren.
Vor allem aus zwei Ländern kamen die Flüchtlinge im Jahr 2011 über das Mittelmeer: aus Tunesien und Libyen. Insgesamt 187 Menschen ertranken auf dem Weg von Tunesien über das Mittelmeer, während von den Flüchtlingen, die aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara über Libyen flüchteten, starben insgesamt 1633 (Daten: Fortress Europe). Die Menschen, die vor dem Krieg in Libyen fliehen sind besonders verletzbar: sie befinden sich dort zwischen den Fronten und sehen sich gezwungen auf überfüllten Booten das Meer zu überqueren, um Zuflucht in Europa zu suchen.
Angesichts solcher Daten darf man nicht Schweigen: es handelt sich um Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht vor Konflikten, vor schweren Menschenrechtsverstößen und Verfolgung. Auf der Suche nach einem sicheren Ort begegnen sie oft dem Tod. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni veranstalten die Gemeinschaft Sant’Egidio, die „Associazione Centro Astalli", Die Föderation der Evangelischen Kirchen in Italien, die Stiftung „Migrantes“, Caritas Italien und die christlichen Arbeitervereine in Italien (ACLI) auch dieses Jahre eine Gebetswache für die Opfer, die auf dem Weg nach Europa sterben. Der Initiative schließen sich auch zahlreiche Zuwanderergemeinden und Vereine, Flüchtlingsvertretungen, Volontäre und Angehörige der Opfer an. Der Gebetswache, die am 16. Juni um 18.00 Uhr in der römischen Basilika „Santa Maria in Trastevere“ stattfindet, steht der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs. (SL) (Fidesdienst, 15/06/2011)


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