ASIEN/PAKISTAN - Kirche engagiert sich an vorderster Front für die junge Katholikin Farah: sie wurde zur Bekehrung zum Islam gezwungen

Montag, 13 Juni 2011

Multan (Fidesdienst) – „Die katholische Kirche in Pakistan wird alles in ihrer Macht stehende tun, um Farah Hatim zu ihrer Familie zurück zu führen“, so Bischof Andrew Francis von Multan zum Fidesdienst, in dessen Diözese Farah Hatim lebt. Die junge Katholikin wurde in Rahim Yar Khan (im Süden der Provinz Punjab) ermordet und zur Heirat mit einem muslimischen Mann sowie zur Bekehrung zum Islam gezwungen (vgl. Fidesdienst vom 11/06/2011 und vorherige Tage).
In den vergangenen Tagen wuchs der Druck, den die Zivilgesellschaft in Pakistan und die internationale Staatengemeinschaft ausübte. Dies lässt die katholische Kirche in Pakistan auf eine baldige Freilassung hoffen: „Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, die sich für den Fall einsetzt, wird alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen. Außerdem stehen wir in Kontakt mit hohen Polizeibeamten im Bemühen um eine Lösung für dieses Problem, das in dieser Form seit Jahren existiert. Ich bin zuversichtlich, dass es eine positive Lösung geben wird. Wir vertrauen auf Gott und glauben, dass unser Gebet Früchte tragen wird“, so der Bischof von Multan.
Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz ermittelt in dem Fall weiter, der beispielhaft für ein weit verbreitetes Phänomen ist: jedes Jahr werden mindestens 700 junge Frauen aus christlichen Gemeinden Opfer eine Zwangsbekehrung. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, könnte die katholische Kirche auch ein Berufungsverfahren beim Obersten Gericht in Lahore in Betracht ziehen und die Achtung der Rechte und der Freiheit der jungen Frau fordern, die derzeit das Haus nicht verlassen darf. Ein erstinstanzliches Urteil hatte den Fall als „abgeschlossen“ bezeichnet und sich dabei auf eine Erklärung bezogen, in der Farah bestätigt aus eigenen Willen geheiratet zu haben und zum Islam übergetreten zu sein. Die Angehörigen sind sich jedoch sicher, dass diese Erklärung unter Folter unterzeichnet wurde.
Wie beim Menschenrechtsrat Vereinten Nationen in Genf akkreditierte christliche Nichtregierungsorganisationen berichten, die den Fall von Farah Hatim beobachten, soll ein Bericht zu diesem Fall beim UN-Hochkommissar für Menschenrechte vorgelegt werden. (PA) (Fidesdienst, 13/06/2011)


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