ASIEN/PAKISTAN - Sherry Rehman: Rechte der Minderheiten sind ausschlaggebend für die Demokratie in Pakistan

Mittwoch, 8 Juni 2011

Karachi (Fidesdienst) – „Ein Bericht zur Lage der religiösen Minderheiten ist Teil unserer Initiative zur Förderung der Demokratie in Pakistan. Das Dokument stellt unter Beweis, dass sich die Lage der religiösen Minderheiten verschlechtert hat und extremistische Tendenzen im Land zunehmen“, so Frau Sherry Rehman zum Fidesdienst in einem Kommentar zur Veröffentlichung des Berichts „A question of Faith“ (Eine Frage des Glaubens) des „Jinnah Institute“ mit Sitz in Karachi, das sich für die Demokratie und den Rechtsstaat in Pakistan einsetzt (vgl. Fidesdienst vom 06/06/2011). Sherry Rehman ist Vorsitzende des „Jinnah Institute“ und muslimische Abgeordnete der Regierungspartei Pakistan People’s Party. In den vergangenen Monaten hatte sie einen Vorschlag für die Änderung des umstrittenen „Blasphemieparagraphen“ auf den Weg gebracht. In diesem Zusammenhang hatte sie Morddrohungen erhalten und viele Beobachter vermuten, dass sie sich heute nach Salman Taseer und Shahbaz Bhatti im Visier der Extremisten befindet.
Der Bericht, so Frau Rehman, „befasst sich mit zwei wesentlichen Fragen. Erstens: wird Pakistan auch künftig einen Teil seiner Bürger diskriminieren und die Augen vor der Verbreitung einer Kultur der Verrohung und Gewalt schließen? Zweitens: Wird die Mehrheit der Pakistanischen Bürger weiterhin die Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten tolerieren oder sich zu deren Komplizen machen? Diese Fragen sind von besonderer Bedeutung, nachdem im vergangenen Jahr ein starker Anstieg der Gewalt gegen Minderheiten und insbesondere gegen Christen und Ahmadi zu verzeichnen war.“
Die Untersuchung, so Frau Rehman weiter „dokumentiert Fälle und bezeugt besorgniserregende Phänomene, wie die Massengewalt gegen Gemeinden der religiösen Minderheiten, Übergriffe auf Kultstätten, Behinderung nichtmuslimischer Bürger bei der Suche nach Arbeits- und Studienplätzen, Zwangsbekehrungen von Frauen aus religiösen Minderheiten. Es gibt aber auch „Stimmen aus der Zivilgesellschaft die Gewalt und Unterdrückung anprangern und den Extremismus bekämpfen wollen“. „Das Jinnah Institute“, so Frau Rehman, „fordert gleiche Rechte für alle Bürger in Pakistan auf der Grundlage der demokratischen Vision unseres Staatsgründers Mohammad Ali Jinnah“. Der Staatsgründer Mohammad Ali Jinnah (1876-1948) war als „großer Staatsmann“ bekannt und in Pakistan sind sein Geburtstag und sein Todestag bis heute Nationalfeiertage. (PA) (Fidesdienst, 08/06/2011)


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