ASIEN/PAKISTAN - Radikalislamische Partei fordert: „Die Bibel muss verboten werden, das Buch ist blasphemisch“

Freitag, 3 Juni 2011

Karachi (Fidesdienst) – Die radikalislamische Partei „Jamiat Ulema-e-Islam“ fordert ein gerichtliches Verfahren beim Obersten Gericht in Pakistan und brachte in diesem Sinne eine Kampagne auf den Weg in deren Rahmen die Bibel als „pornografisches“ und „blasphemisches“ Buch bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um den jüngsten Angriff auf die christliche Glaubensgemeinschaft in Pakistan, die bereits durch Attentate und Drohungen nach dem Tod von Bin Laden verängstigt ist und unter der oft falschen Auslegung des Blasphemieparagraphen leidet, der für die Beleidigung des Koran oder des Propheten Mohammed die Todesstrafe vorsieht. Die radikalislamische Partei Jamiat Ulema-e-Islam, die ihren Hauptsitz in Karachi hat veranstaltete zu dem Thema auch eine öffentliche Konferenz. Wie Abdul Rauf Farooqi, führendes Mitglied der Partei dabei betont, sollen Teile der Bibel Personen, die bei den Muslimen als Propheten gelten, als „lasterhaft und unmoralisch“ beschrieben werden.
„Dieser jüngste Schachzug könnte erneut religiösen Hass gegen Christen schüren. Er bedroht das friedliche Zusammenleben und trifft unseren Glauben ins Herz“, so Pfarrer Saleh Diego, der die Kommission für Frieden und Gerechtigkeit der Erzdiözese Karachi leitet. „Als Christen sind wir bereits eine angreifbare Bevölkerungsgruppe und dem Druck des ungerechten Blasphemieparagraphen ausgesetzt. Diese radikalen Gruppen würden uns gerne ganz auslöschen. Gewiss, es handelt sich nur um kleine Gruppen, weshalb wir uns wünschen, dass auch gemäßigte Islamvertreter sich dafür einsetzen, dass eine solche Hasskampagne gestoppt wird“, so der katholische Geistliche.
„Unsere Antwort als Christen in Pakistan, die wir hier bereits Zielscheibe sind, besteht darin, dass wir immer wieder auf die Dringlichkeit des Dialogs und des Respekts aller religiösen Symbole und Bücher aller Religionen hinweisen. Doch wir hoffen auch, dass es Schritte auf internationaler Ebene geben wird, die entschlossen und nachdrücklich sind und uns helfen“, so Pfarrer Diego abschließend, der um das Engagement aller Christen und internationalen Institutionen bei der Beendigung der Kampagne gegen die Bibel bittet. (PA) (Fidesdienst, 03/06/2011)


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