ASIEN/PAKISTAN - Mord an einem Journalisten: Aktivisten und religiöse Minderheiten fordern bei öffentlichen Kundgebungen „den Schutz der Wahrheit“ und ein „Nein“ zur Straffreiheit

Mittwoch, 1 Juni 2011

Lahore (Fidesdienst) – Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Bürgerbewegungen und Religionsgemeinschaften wollen heute nach dem Mord an dem pakistanischen Journalisten Syed Saleem Shazad bei öffentlichen Kundgebungen vor dem Sitz der Presseverbände in den wichtigsten Städten Pakistans (Lahore, Islamabad, Karachi) „gegen die Straffreiheit protestieren und das Recht auf eine wahrheitsgemäße Berichterstattung einfordern“. Shahzad war Reporter von Asia Times online: er wurde vor zwei Tagen erschleppt und gestern ermordet. In seinen Artikeln hatte er Verbindungen zwischen der Armee, dem Geheimdienst (ISI) und integralistischen Netzwerken wie Al-Kaida oder anderen talibanischen Terrorgruppen denunziert.
An den Kundgebungen werden auch christliche Priester, Ordensleute und Laiengläubige teilnehmen, die sich für den Schutz der Demokratie und der Legalität im Land einsetzen. „Wir dürfen die Wahrheit nicht verschweigen. Auch wir werden unsere Engagement fortsetzen“, so Pfarrer John Shakri Nadeem, Direktor von „Radio Veritas“ und Sekretär der Kommission für Soziale Kommunikation bei der Pakistanischen Bischofskonferenz, zum Fidesdienst. „Shahzad arbeitete auch für verschiedene pakistanische Radiosender. Seine Arbeit war wertvoll und er war ein ehrlicher und transparenter Mensch, der auch den Mut hatte, die Wahrheit zu sagen. Er wurde ermordet, weil der Dinge aufgedeckt hat, die geheim bleiben sollten. Sein Tod ist eine klare Botschaft an alle Medienschaffenden und Menschenrechtsaktivisten in Pakistan. Es ist nicht ein einzige: denn viele Menschen wurden bereits ermordet wie er. Auch wir von Radio Veritas, das ‚Radio der Wahrheit’, schließen uns dieser Kampagne zum Schutz der Wahrheit an“.
P. Nadeem vergleicht den Mord an Shahzad mit dem an Shahbaz Bhatti: „Das Problem ist, dass alle diese willkürlichen Morde straffrei bleiben. Auch im Fall des Mordes an Minister Bhatti gibt es anscheinend keine Schuldigen und niemand spricht darüber. Dies ist eine ernsthafte Krankheit der pakistanischen Demokratie und es besteht die Gefahr, dass die Demokratie damit nur ein leeres Wort bleibt“.
Für die religiösen Minderheiten, so der katholische Geistliche „geht es dabei um eine grundlegende Frage, den es geht um die grundlegenden Rechte des Menschen und die Architektur eines Rechtsstaats. Wir werden weiterhin unseren Beitrag leisten und die Wahrheit verkünden“. (PA) (Fidesdienst, 01/06/2011)


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