ASIEN/PAKISTAN - Nach dem Tod von Bin Laden: Rehabilitationsprogramme für von den Taliban manipulierte Jungendliche

Montag, 16 Mai 2011

Islambad (Fidesdienst) – Taliban wirken insbesondere auch auf Kinder und Jugendliche ein: mit Liedern, durch Medien, bei Hausbesuchen, in den Schulen und durch direkte Ausbildung wurden Kinder und Jugendliche manipuliert, die heute so genannte „Rehabilitationsprogramme“ brauchen. Von solchen Programmen, die in der Provinz Khyber Pakhtunkhawa auf den Weg gebracht wurden, berichten Beobachter aus Pakistan dem Fidesdienst: Kinder und Jugendliche sollen im Rahmen solcher Programme von dem von den Taliban vermittelten „radikalem Gedankengut“ entfernt werden. Viele von ihnen träumten davon ein „Selbstmordattentäter“ zu werden. Oft wurden sie darauf in Ausbildungscamps der Taliban, insbesondere im Swat-Tal, in sechsmonatigen Kursen vorbereitet.
Die ersten „Rehabilitationsprogramme“ wurden bereits vor einem Jahr auf den Weg gebracht, doch heute gibt es immer mehr solcher Programme, da die Behörden davon überzeugt sind, dass solche Programme eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus spielen. Jugendliche Selbstmordattentäter wurden in jüngster Vergangenheit mehr und Mehr von den Taliban bei Terroranschlägen im ganzen Land eingesetzt. Nach Ansicht der Ausbilder reichen drei Monate um aus Kindern und Jugendlichen „Attentäter“ zu machen.
Im Distrikt Swat und in anderen Distrikten in der Region Mlakand (Khyber Pakhtunkhwa) wurden nach Angaben von Militärs hunderte Jugendliche von der Organisation „Tehreek-e-Taliban Pakistan“ indoktriniert, die für das jüngste Attentat auf die Militärakademie in Peschawar verantwortlich ist, mit dem die Ermordung Bin Ladens gerächt werden sollte.
Die Rehabilitationsprogramme haben eine Laufzeit von sechs Monaten und helfen betroffenen Jugendlichen mit Unterstützung von Soziologen, Psychologen, gemäßigten Religionsvertretern, und Gruppenbetreuern bei der Rückkehr zur Normalität. (PA) (Fidesdienst, 16/05/2011)


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