ASIEN/INDIEN - Junge Christin in Orissa vergewaltigt und ermordet: Christen stehen unter Schock und beklagen das „anhaltende Massaker“

Montag, 16 Mai 2011

Bhubeneswar (Fidesdienst) – In Orissa kam es zu einem weiteren gezielten Mord an einem Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft: Die 17jährige Banita Pradhan wurde zuerst vergewaltigt und dann ermordet. Wie Christen berichten waren hinduistische Extremisten für den Übergriff verantwortlich, die im Fall von Übergriffen auf religiöse Minderheiten in dem indischen Unionsstaat weiterhin unbestraft bleiben.
Die Leiche der Schülerin Banita Pradhan wurde am gestrigen 15. Mai von der Polizei in der Nähe von G Udayagiri, im Verwaltungsbezirk Kandhamal, aufgefunden und trug Spuren von Verletzungen und Misshandlungen. Der Bezirk war bereits 2008 Schauplatz antichristlicher Gewalt. Das Mädchen wurde seit dem 9. Mai vermisst. Der Vater des Opfers verdächtigt den hinduistischen Aktivisten Dinesh Naik und seine Mitkämpfer. Sie sollen das Mädchen zunächst vergewaltigt und dann ermordet haben.
„Die Angst ist groß unter der Bevölkerung. Das Massaker an Christen dauert an, wie bei einem Völkermord. Man befürchtet vor allem, dass es zu erneuter Massengewalt kommen könnte. Heute beten wir und bitten um den Schutz Gottes. Wir fordern ernsthafte polizeiliche Ermittlungen, die bereits mündlich zugesagt wurden, doch bisher ohne Ergebnis verliefen“, so Asit Mohanty vom regionalen Büro des „Global Council of Indian Christians“ (GCIC) in Orissa.
Nach Angaben des GCIC, der sich als Nichtregierungsorganisation für den Schutz der Rechte von Christen einsetzt, verbergen sich hinter dieser jüngsten Gewalttat dieselben hinduistischen Extremisten, die auch für die Massaker 2008 verantwortlich waren: „Wenn die Polizei und die zivilen Behörden sich nicht ernsthaft bemühen – wegen der bereits bekannten Zusammenarbeit mit den Extremisten – wird auch dieser Mord unbestraft bleiben, so Mohanty zum Fidesdienst.
Der GCIC-Mirarbeiter innert auch daran, dass die Zahl der jungen Christinnen, die verschleppt, vergewaltigt und ermordet werden zunimmt und das Phänomen die christlichen Gemeinden einschüchtern soll. In diesem Sinne appellierte der GCIC in einem Schreiben an den Premierminister von Orissa an die indischen Behörden mit der Bitte um Maßnahmen zur Achtung der Gesetze in dem Staat, „in dem Illegalität und Straffreiheit für christliche Minderheiten zur Verfolgung mit sich bringen“.
Die Christen erinnern in diesem Zusammenhang auch an den mysteriösen Mord an dem Pastor Saul Pradhan im Januar 2011. Im Zusammenhang mit diesem Mordfall wurden zwei verdächtige hinduistische Extremisten festgenommen.
Bereits vor wenigen Monaten hatte die Ortskirche in Orissa gegenüber dem Fidesdienst von „allarmierenden Nachriten über den Handel mit christlichen Mädchen berichtet. Die Gewalt gegen Christen im Jahr 2008 hat Flüchtligen und Arme zu einfachen Opfern für kriminelle Gruppen gemacht“. Banita Pradhan könne ein Opfer dieser kriminellen Gruppen gewesen sein, die mit dem Menschenhandel in Verbindung stehen. (PA) (Fidesdienst, 16/05/2011)


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