ASIEN/PAKISTAN - Christliche Schulen wieder geöffnet, doch der Unmut unter der Bevölkerung wächst: es besteht das Risiko gewaltsamer Ausschreitungen

Donnerstag, 5 Mai 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Christliche Schulen und Kirchen sind wieder geöffnete und die christlichen Gemeinden in Pakistan haben ihre pastoralen und sozialen Aktivitäten wieder aufgenommen, auch wenn die öffentliche Debatte nach dem Tod von Bin Laden weiterhin angespannt beleibt. Wie der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan, P. Mario Rodrigues, dem Fidesdienst berichtet, sind die Gläubigen trotz der Wiedereröffnung der Schulen „vorsichtig und die Sicherheitsmaßnahmen belieben weiterhin in Kraft“. Anlass zur Befürchtung gewaltsamer Ausschreitungen besteht nach Ansicht des katholischen Geistlichen in Abbottabad, wo sich Bin Landen versteckt hielt. Die christliche Glaubensgemeinschaft mit rund 150 Gläubigen der katholischen Pfarrei haben nicht den Mut die eigenen Wohnungen zu verlassen-
In der pakistanischen Gesellschaft, so P. Rodrigues, herrschen unterschiedliche Gefühle: „Ein Teil der öffentlichen Meinung und die religiösen Minderheiten begrüßen den Tod des Anführers der Terrororganisation; andere radikalere Sektoren sind empört. Wir hoffen, dass symbolische Racheakte gegen Minderheiten ausbleiben“.
„Die Menschen“, so Pfarrer Bonnie Mendes aus Faisalabad, „sind wütend und dieser Unmut könnte von einem Moment zum anderen zum Ausbruch kommen. Dafür gibt es verschiedenen Gründen: an erster Stelle war Bin Laden für viele ein Held; die pakistanische Regierung wird dagegen dafür kritisiert, dass sie die eigene Souveränität aufgegeben und den Sondereinheiten damit freie Hand gewährt hat; außerdem gibt es auch auf religiöser Ebene Polemik und Unmut im Hinblick auf die rasche Besetzung und das Fehlen einer Grabstelle“. All diese Probleme, so Pfarrer Mendes „kommen zu den Herausforderungen hinzu, mit denen sich religiöse Minderheiten und Christen in ihrem Alltag in Pakistan bereits konfrontiert sehen, wo sie oft zu Opfern von Diskriminierung und Gewalt werden“. (PA) (Fidesdienst, 05/05/2011)


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