ASIEN/PAKISTAN - Nach dem Tod von Bin Laden erinnern Bischöfe daran, dass Christen „nach dem Vorbild von Papst Johannes Paul II.“ auch „ihre Feinde lieben sollen“.

Montag, 2 Mai 2011

Islamabad (Fidesdiesnt) – „In seinem Innersten empfindet ein Christ nie Freude über den Tod eines Menschen, auch wenn dieser ein Feind ist. Anlässlich des Todes von Bin Laden möchte an eines der wichtigsten Gebote der christlichen Botschaft erinnern, das lautet: ‚Liebet eure Feide’“, so Erzbischof Anthony Rufin von Islamabad im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Ermordung des Al-Kaida-Anführers. Dabei weist er auch darauf hin, dass es bisher noch nicht zu gewaltsamen Racheakten gegen Christen kam. „Ich möchte auch meinen absoluten Respekt gegenüber dem Islam und allen muslimischen Gläubigen in Pakistan äußern“, so der Erzbischof weiter, „mit denen wir den Dialog und die Zusammenarbeit für möglich halten, wenn es um den Aufbau eines friedlichen Landes geht.“ Zur Lage der Christen in Pakistan sagt der Erzbischof: „Wir sind nach dem Willen Gottes berufen, in diesem Land zu leben und hier Gutes zu tun. Wir leben unsere Berufung und unsere Sendung im Zeichen des Glaubens und der Hoffnung. Dies gilt auch in schwierigen Momenten“, so Erzgischof Rufin abschließend.
Bischof Andrew Francis von Multan, Vorsitzender der bischöflichen Kommission für interreligiösen Dialog berichtet im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Ich habe Gespräche mit Vertretern der zivilien und militäraischen Behörden geführt, bei denen es um die Sicherheit der christlichen Stätten im Sünden des Punjab nach dem Mord an Bin Laden ging. Was ich ihnen gesagt habne, ist dass wir uns am seligen Johannes Paul II. inspirieren sollten, der ein Mann des Dialogs und des Friedens und ein Vorbild für die islamisch-christlichen Beziehungen in Pakistan war.“
Der bischof erinnert auch an „die Verbundenheit der katholischen Kirche mit den muslimischen Gläubigen, mit denen wir gestern gemeinsam die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. gefeiert haben.“. „Heute ist es wichtig, dass wir uns sein leuchtendes Beispiel der Offenheit gegenüber den Mitmenschen, das Bemühen um den Dialog mit dem Islam vor Augen fürhen, die auch die muslimischen Gläubigen in Pakistan anerkennen, wenn es darum geht, fundamentalistische Entgleisungen zu verhindern oder Versuchen vorzubeuben, Hass zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften zu schüren.“
Auch der Erzbischof emeritierte Erzbischof von Lahore, Lawrence Saldanha, erinnert in einer Verlautbarung daran, dass „der Tod von Bin Laden, der von vielen als Held der islamischen Religion betrachtet wrude, und als zentrale Figur des islamischen Extremismus in aller Welt gilt, auch dabei helfen kann, den Extremismus zu entmythisieren“ und damit die Spannungen und Intoleranz in Pakistan abzubauen. (PA) (Fidesdienst, 02/05/2011)


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