ASIEN/PAKISTAN - Übergriff auf eine christliche Kirche, Christen in Punjab festgenommen; Arif Masih dank der Aussage muslimischer Zeugen aus der Haft entlassen.

Montag, 18 April 2011

Lahore (Fidesdienst) – Eine Kirche der „United Pentecostal Church“ in Gujranwala (Punjab) wurde am 17. April bei einem Übergriff von eine Gruppe radikaler Muslime angegriffen, so dass der Gottesdienst zum Palmsonntag nicht stattfinden konnte. Hunderte christliche Gläubige, wurden verjagt und zum Teil misshandelt. Im Zusammenhang mit dem Zwischenfall wurden auch 12 Christen festgenommen. Diese berichten Augenzeugen dem Fidesdienst, die von einer „Gemeinde in Angst und Schrecken“ berichten. Zielscheibe der Extremisten war insbesondere der Pastor Eric Issac, der die Freilassung von Mushtaq Gill und dessen Sohn Farrukh Mushtaq Gill forderte, die am 16. April aufgrund falscher Anschuldigungen auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen festgenommen wurden. Dem Pastor gelang die Flucht, so dass die Milizionäre ein älteres Gemeindemitglied, Anwar Khokar und dessen Sohn in ihre Gewalt nahmen und mehrere Stunden lang misshandelten und erklärten, man werde sie erst „im Austausch gegen den Pastor“ freilassen. Zuvor warten am 16. April in dem christlichen Dorf Khokarki in der Nähe von Gujranwala (Punjab) Christen angegriffen worden, nachdem es zu einem Streit zwischen dem Christen Mushtaq Gill und einigen Muslimen gekommen war, und den Mann und seinen Sohn der Blasphemie beschuldigten. Beide befinden sich nun in Haft.
„Diese jüngsten Zwischenfälle zeigen, dass die Polizei mit den Milizionären zusammen arbeiten, da im Zusammenhang damit nur Christen festgenommen wurden“, so Haroon Barkat Masih von der „Masihi Foundation“ zum Fidesdienst, dessen Stiftung sich für verfolgte Christen in Pakistan einsetzt und auch die Causa Asia Bibi betreut.
Unterdessen teilte die Stiftung dem Fidesdienst mit, dass Arif Masih, der in Faisalabad, auf der Grundlage falscher Anschuldigungen festgenommen wurde (vgl. Fidesdienst 09/04/2011), freigelassen und die Anklage wegen Blasphemie gegen ihn zurückgenommen wurde. Die Stiftung konnte durch die Aussage von 50 muslimischen Zeugen bewirken, dass er von jeglicher Schuld befreit wurde. Die Zeugen wurden unterdessen von radikalen Muslimen bedroht, die ihre Aussage verhindern wollten. Arif Masih hält sich derzeit an einem geheimen Ort bei seiner Familie auf und wird weiterhin von der Masihi-Stiftung betreut, die um sein Leben fürchtet. (PA) (Fidesdienst, 18/04/2011)


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