ASIEN/INDIEN - Karfreitag: Schweigemarsch im Zeichen des Gebets für die Opfer antichristlicher Gewalt

Mittwoch, 13 April 2011

Mumbai (Fidesdienst) – Am kommenden Karfreitag, den 22. April, werden über 20.000 indische Christen der verschiedenen Konfessionen in Mumbai zu einem Schweigemarsch im Zeichen des Gebets und des Fastens erwartet. Der Initiative des „Catholic Secular Forum“ (CSF), in deren Mittelpunkt das Gebet für verfolgte Christen und insbesondere Opfer anti-christlicher Gewalt in Indien steht, schließen sich zahlreiche christliche Bewegungen und Vereine an. Wie Joseph Dias, Vorsitzender des CSF, dem Fidesdienst berichtet, „empfindet die christliche Glaubensgemeinschaft das Bedürfnis, den Karfreitag, an dem die Kreuzigung Christi im Mittelpunkt steht, allen ‚gekreuzigten’ Christen in Indien und in aller Welt zu widmen.
Die Hauptveranstaltung wird in Mumbai stattfinden, aber auch in anderen indischen Städten, darunter Delhi, Kalkutta, Bangalore und anderen sind ähnliche Initiativen geplant, mit denen die Christen in Indien die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen wollen.
„Anti-christliche Gewalt nimmt zu“, so Dias, „seit Anfang des Jahres 2011 wird durchschnittlich jeden Tag ein mehr oder minder schlimmer Fall gemeldet. Die Gewalt konzentriert sich vor allem auf Staaten wie Orissa und Karnataka, doch auch andere Regionen Indiens sind nicht dagegen immun“.
In Karnataka könne man nicht von einer „neuen Welle“ sprechen, „weil seit 2008 die Serie der der Übergriffe nie unterbrochen wurde. Jüngste Episoden sind ein dramatischer Beweis dafür.“ „Das CSF“, so Dias weiter, „hat auf ein kriminelle Bündnis zwischen der Vertretern der Armee und hinduistischen Extremisten hingewiesen, das für die antichristliche Gewalt der vergangenen Jahre verantwortlich ist, von der vor allem Orissa, Karnataka, Madhya Pradesh und Maharashtra betroffen waren“ (vgl. Fidesdienst vom 28/03/2011).
Dabei erinnert Dias daran, dass „Christen leichte Opfer sind, da sie auf die Gewalt nicht antworten und keine Rache ausüben, sondern das Gebet und die Vergebung entgegenhalten“. Zu den Gründen der wachsenden antichristlichen Gewalt sagt der Vorsitzende des CSF: „Oft geschieht die Gewalt unter dem Vorwand des Vorwurfs des Abwerbens von Gläubigen und der Zwangsbekehrungen. Die Wahrheit ist jedoch, dass hinduistische Extremisten das soziale Engagement der Christen in Schulen und Kranckehäusern und deren wertvolle Arbeit bei der menschlichen wirtschaftlichen und sozialen Förderung der tribalen Völker nicht tolerieren, die in der immer noch auf dem Katensystem basierenden Gesellschaft unterdrückt und diskriminiert werden und oft um die Aufnahme in die christliche Glaubensgemeinschaft bitten.“ (PA) (Fidesdienst, 13/04/2011)


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