ASIEN/INDIEN - Kardinal Varkey Vithayathil gestorben: Gemeinschaft, Berufungen, Mission sind die Früchte seiner Arbeit

Samstag, 2 April 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Das wichtigste Ergebnis des Wirkens des syromalabarischen Großerzbischofs, Kardinal Varkey Vithayathil, ist die Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde, mit den anderen indischen Bischöfen und mit der Weltkirche. Aber zu den Früchten seines Tuns gehören auch die Zunahme der Berufungen und das Entstehen eines Missionsbewusstseins“, so der derzeitige Apostolische Administrator der syromalabarischen Kirche in Indien, Bischof Bosco Puthur von Curia, im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Person des am 1. April verstorbenen Kardinals. „Er war ein Mann des Gebets, ein einfacher Mensch, ein barmherziger Hirte, der sich seiner Herde liebevoll annahm. „Sein wichtigster Beitrag zur syromalabarischen Kirche war der geduldige Aufbau der Gemeinschaft, die für eine Gemeinde von vitaler Bedeutung ist. Dies gelang ihm vor allem durch seine Bereitschaft zum Zuhören. Heute dürfen wir die Früchte seiner Arbeit ernten: die Gemeinde ist zum Dialog bereit.“
Kardinal Vithayathil wurde 1997 zum Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly und der syromalabarischen Kirche ernannt und erhielt 2001 die Kardinalswürde. Die indischen Bischöfe bezeichnen ihn in ihrer Beileidsbekundung als Hirten, der sich vor allem Armen und Randgruppen widmete.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst erläutert Bischof Bosco Puthur, der eine Gruppe mit 36 indischen Bischöfe des syromalabarischen Ritus leitet, die sich derzeit anlässlich ihres Ad-limina-Besuchs im Vatikan in Rom aufhalten, die pastorale Situation der katholischen Kirche auf der Grundlage des Erbes von Kardinal Varkey Vithayathil: „Heute“, betonte der Bischof, „gibt es in unserer Kirche zahlreiche Berufungen, deren Zahl stetig zunimmt und das Missionsbewusstsein ist sehr ausgeprägt und kommt, was in vielen Ländern in aller Welt zum Ausdruck kommt.“ Diese Dynamik der Evangelisierung würde die katholische Kirche in Indien gerne durch die seelsorgerische Betreuung der Auslandsgemeinden in den verschiedenen Ländern in aller Welt begleiten. Eine entsprechende Anfrage soll bei Heiligen Stuhl vorgelegt werden. Er freue sich über den Ad-limina-Besuch, so der Bischof, denn „der Heilige Stuhl schenkt seinen Söhnen Gehör und versucht sie bei ihrer Arbeit als Hirten mit Ratschlägen zu unterstützen“.
Die syromalabarische Kirche geht auf den Apostels Thomas zurück (deshalb werden die Christen in Malabar auch als „Christen des heiligen Thomas“ bezeichnet). Die Kirche des orientalischen Ritus hat heute rund 4 Millionen Mitglieder, vor allem im Staat Kerala (Südindien) und in den Vereinigten Staaten. In Indien gibt es drei verschiedene katholische Riten (und Bischofskonferenzen), darunter die lateinische, syromalabarische und syromalankarische Glaubensgemeinschaft. (PA) (Fidesdienst, 02/04/2011)


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