St. Gallen (Fidesdienst) – Vor vierzig Jahren wurden am 25. März 1971 die ersten Richtlinien des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) veröffentlicht. Anlässlich des 40jährigen Gründungsjubiläums wendet sich der Vorsitzende des CCEE und Erzbischof von Esztergom-Budapst sowie Primas von Ungarn, Kardinal Péter Erdö und die beiden stellvertretenden Präsidenten, Kardinal Jean-Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux, und Kardinal Josip Bozanic, Erzbischof von Zagreb, in einem Brief an die europäischen Bischöfe, in dem sie an die Etappen dieses 40jährigen Weges erinnern und die Ziele der zukünftigen Arbeit nennen.
Der CCEE – heißt es in dem Schreiben – „kann als eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils betrachtet werden und der Vertiefung über die ekklesiologische Wahrheit der Gemeinschaft der Bischöfe, die mit besonderem Nachdruck in jener Zeit hervorgehoben wurde“. Seit den Anfängen wurde der CCEE als ein Organismus konzipiert, „der mit zwei Lungen atmen sollte und der die kirchlicher Hierarchie des ganzen europäischen Kontinents umfassen sollte“.
„Der CCEE wollte ein Labor, eine Schule und ein Haus der Gemeinschaft sein“, heißt es in dem Schreiben weiter, „So haben wir gelernt, uns mehr als geeinte katholische Kirche zum empfingen, die Unterschiede der jeweiligen Situationen und die verschiedenen Empfindlichkeiten zu respektieren und uns die Last und die Probleme der anderen aufzuladen sowie in einer Optik des Austausches der Gaben Projekte der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Hilfe zu intensivieren“. Obschon heute in Europa die Herausforderungen vielleicht andere sind als vor 40 Jahren betonten der Vorsitzende und seine Stellvertreter, dass „die Bedeutung der Beziehungen zwischen uns Bischöfen und zwischen unseren Bischofskonferenzen deshalb nicht geringer geworden ist“.
Mit Bezug auf die verschiedenen Arbeitsbereiche erinnert das Schreiben daran, dass das Hauptaugenmerk dieses europäischen kirchlichen Organismus „vor allem den Menschen in Europa, deren persönlicher, sozialer und geistlicher Situation gilt. Wir denken dabei vor allem an Fragen die mit Migration und anderen Problemen des demographischen Einbruchs verbunden sind: die Familie, die Bildung und die Kultur des Respekts für das Leben und dessen Schutz in allen seinen Phasen, von der Geburt bis zum natürlichen Tod. Nur die Kultur der Liebe und des Lebens werden die Zukunft des Menschen garantieren können. Den Menschen zu lieben bedeutet für uns auch und vor allem, jedem die Möglichkeit zur Begegnung mit Christus zu bieten. Aus diesem Grund bemüht sich der CCEE vor allem um die Evangelisierung und die Pflege des Glaubens“. Zudem wird an das Engagement für die Einheit der Christen in Europa und insbesondere an die Treffen mit den orthodoxen Kirchen in ganz Europa erinnert. Das Schreiben endet mit der Bitte an die christlichen Gläubigen zu beten und dem Herrn für das Geschenkt des CCEE zu danken. (SL) (Fidesdiesnt, 26/03/2011)