ASIEN/INDIEN - „Nein zur Atomkraft“, sagt ein indischer Jesuitenpater nach der Tragödie in Japan

Dienstag, 15 März 2011

Bangalore (Fidesdienst) – Damit eine nachhaltige, solidarische, sichere und umweltfreundliche Entwicklung möglich ist, muss Indien auf Atomkraftwerke zur Stromerzeugung verzichten. Dies betont der Rektor des angesehenen Instituts „St. Joseph“ in Bangalore, P. Ambrose Pinto (sj), der auch im „India Social Institute“ der Jesuiten in Delhi mitarbeitet, in einer Mitteilung an den Fidesdienst. Der Jesuitenpater und Wissenschaftler äußert seine Sorge im Hinblick auf die Nutzung von Atomenergie nach der tragischen Entwicklung im Atomkraftwerk Fukushima in Japan und fordert eine „Massenprotestbewegung“, die die Regierung des Landes auf das Problem aufmerksam machen soll: „Wir müssen der Regierung gemeinsam sagen, dass wir uns mit dem Atomprogramm Indiens nicht sicher fühlen“.
In Indien sind derzeit 20 Reaktoren in sechs Atomkraftwerken in Betrieb. Weitere fünf AKWs befinden sich im Bau und sollen bald an das Stromversorgungsnetz angeschlossen werden. Nach der Tragödie in Japan fordern viele Bürger des Landes nun die Einstellung der Bauarbeiten im der Zentrale Jaitapur im indischen Unionsstaat Maharashtra.
P. Pinto weist ausgehend von der Tragödie nach dem Tsunami in Japan darauf hin, dass „ Atomkraftwerke bei einem Erdbeben und anderen Naturkatastrophen nicht sicher sind. Trotz der möglichen fortschritte, wird es uns nicht gelinge, die Natur zu beherrschen, denn es ist die Natur, die die Regeln vorgibt. Erdbeben und Tsunamis können vom Menschen nicht kontrolliert werden. Die dramatische Situation in Japan erinnert uns daran, dass Atomenergie nicht sicher ist.“
Deshalb betont P. Pinto, dass „angesichts von Verwüstung und Tod in Japan, eine neue öffentliche Debatte in Indien dringend notwendig ist. Es ist eine Massenprotestbewegung notwendig, die die Verantwortungsträger auf die Frage aufmerksam machen muss, damit die Menschen in Indien geschützt werden“. Abschließend plädiert Pater Pinto für Sonnen-, Wind- und Meeresenergie. (PA) (Fidesdienst, 15/03/2011)


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