ASIEN/INDIEN - Kirchliche Friedensarbeit im Nordosten des Landes trägt Früchte

Dienstag, 1 März 2011

Guwahati (Fidesdienst) – Die Friedensarbeit der Kirche im Nordosten Indiens, wo sich kirchlicher Mittler im Konflikt zwischen den Volksgruppen der Rabha und Garo um Aussöhnung bemühen, trägt erste Früchte. Dies begrüßen auch die Lokalregierung und Einwohner der Region.
Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, ist es dem „Ecumenical Joint Peace Team of Northeast unter Leitung des Erzbischof Thomas Menamparampil von Guwahati, der im Bereich der Mittlertätigkeit über große Erfahrung verfügt, gelungen, Spannungen abzubauen und einen begehbaren Weg zur Versöhnung aufzuzeigen. Die beiden Volksgruppen, die im Grenzgebiet der indischen Staaten Assam und Meghalaya leben, hatten infolge von Streitigkeiten im Zusammenhang mit Territorialansprüchen eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, so dass durch vandalische Handlungen beider Seiten Häuser und Felder verwüstet und Vieh getötet wurde, wobei die Gefahr bestand eines möglichen bewaffneten Konflikts bestand. Dieser konnte durch die kirchliche Friedensarbeit verhindert werden.
„An erster Stelle mussten wir die Wut- und Rachegefühle unter den Gemeinden abbauen; in einer zweiten Phase haben wir versucht Verhaltensweisen anzuregen, die zum Aufbau des gegenseitigen Vertrauens beitragen sollten“, so Erzbischof Menamparampil zum Fidesdienst. Treffen zwischen den Oberhäuptern der beiden Volksgruppen fanden in Damra (Assam) und Mendipathar (Meghalaya) statt. Mit aktiver Unterstützung anderer christlichen Konfessionen konnte dabei erreicht werden, dass die Anführer der beiden Volksgruppen sich bereit erklärte ihre kriegerischen Vorhaben zu überwinden und sich um Frieden zu bemühen. Dabei wurden beiden Gruppen auch konkrete Hilfe bei der Wiedergutmachung der erlittenen Schäden und die Möglichkeit der Rückkehr der vertriebenen Familien in Aussicht gestellt.
„Es war zunächst wichtig, dass ein Klima des gegenseitigen Vertrauens entstand, denn dies ist die Ausgangsbasis für jede Art des Wiederaufbaus und der Rehabilitation“, betont der Erzbischof. Der katholische Erzbischof genießt bei den Anführern der verschiedenen Volksgruppen großes Ansehen und konnte bereits bei der Mittlertätigkeit im Zusammenhang mit anderen Konflikten positive Ergebnisse erzielen.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Aussöhnung war auch die „Initiative für den Frieden“ am vergangenen 24. Februar. Der Aktion schlossen sich über 1.000 Vertreter verschiedener Volksgruppen im Nordosten Indiens an und die lokale Verwaltung sicherte im Rahmen der Initiative Maßnahmen zur Rückführung der Binnenflüchtlinge zu, die infolge verschiedener Konflikte die Region verlassen musste. Dabei werden die Familien auch von den in Guwahati und Tura tätigen katholischen Priestern begleitet, die sich dort im Rahmen von Hilfsprogrammen für Rückkehrer engagieren. (PA) (Fidesdienst, 01/03/2011)


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