ASIEN/INDIEN - Angriff auf katholische Schule: Christen in Karnataka bilden eine „Protest-Kette“

Samstag, 26 Februar 2011

Belgaum (Fidesdiesnt) – Bei einem Angriff auf die katholische Schule in Talikwadi in der Diözese Belgaum in indischen Staat Karnataka beschädigten die Täter die Fenster und andere Strukturen der Einrichtung. Zu dem Überfall kam es in der Nacht des 22. Februar. Der Vorfall, bei dem es keine Verletzten gab, führte bei den Ordensschwestern, die die Schule leiten, sowie bei Schülern und Eltern zu großer Bestürzung. Sie informierten zuständigen Behörden der Ortskirche und erstatteten Anzeige bei der Polizei.
Bischof Peter Machado von Belgaum brachte seine Sorge im Hinblick auf den Vorfall zum Ausdruck. Es handelt sich bereits um den zweiten Überfall auf eine katholische Schule innerhalb eines Monats. Am 17. Januar wurden wurde die Schule und das Kloster vom heiligen Joseph in Camp überfallen.
Der Generalvikar der Diözese Belgaum, P. Lucio Mascarenhas erklärte gegenüber dem Fidesdienst: „Die Polizei hat bereits Ermittlungen auf den Weg gebracht. Wir sind besorgt, weil wir befürchten, dass es sich um eine Reaktionen hinduistischer Fundamentalisten auf die Proteste der Christen in Karnataka in den vergangenen Wochen handeln könnte. Doch Christen dürfen angesichts von Ungerechtigkeit nicht untätig bleiben.“ Christen verschiedener Konfessionen rufen am 28. Februar zu einem friedlichen Protest in Belgaum auf, an der auch Bischof Peter Machada und Vertreter der anderen christlichen Kirchen teilnehmen werden. Es werden tausende christliche Gläubige und Angehörige anderer Religionen erwartet. Die Demonstranten werden gegen den Bericht protestieren, den der Richter Somasekhara zur antichristlichen Gewalt in Karnataka im Jahr 2008 vorgelegt hatte (vgl. Fidesdienst vom 01/02/2011).
„Die Christen in Karnataka“ so P. Mascarenhas, „planen eine Protest-Kette: zuerst fanden Demonstration in Mangalore statt, es folgten Kundgebungen in Bangalore und nun in Belgaum und in den kommenden Wochen in anderen Städten des Staates, damit die Behörden und die Öffentlichkeit kontinuierlich auf das Problem aufmerksam gemacht werden.“ Die Demonstranten werden den Behörden in Belgaum in diesem Zusammenhang auch ein Memorandum vorlegen, in dem sie Schutz und Sicherheit für Christen, die Ablehnung des Berichts der Somasekhara-Kommission und die Einstellung der Verfahren gegen 330 Christen, Ermittlungen durch das ‚Central Bureau of Investigation’ und Schadenersatzzahlungen für die Opfer der Gewalt im Jahr 2008 fordern.
Unterdessen wurde vor kurzem ein unter Leitung des Richters Michael Saldanha erstellter neuer wahrheitsgemäßer Bericht zu den Ereignissen des Jahres 2008 veröffentlicht (vgl. Fidesdienst vom 24/02/2011), der der indischen Zentralregierung vorgelegt werden soll. (PA) (Fidesdienst, 26/02/2011)


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