ASIEN/INDIEN - Christen befürchten Episoden der Gewalt am Rande eines Hindu-Festivals

Montag, 7 Februar 2011

Bhopal (Fidesdienst) – Am Rande des bevorstehenden Hindu-Festival „Narmada Samajik Kubh“, das vom 10. bis 12. Februar im indischen Unionsstaat Madhya Pradesh stattfinden wird und zu dem zahlreiche hinduistische Aktivisten integralistischer Bewegen wie der RSS und VHP erwartet werden, befürchten die Christen des mittelindischen Staates Episoden der Gewalt.
Wie aus Beobachter im Vorfeld des Festivals bekräftigen unterzeichneten die Katholiken in Madhya Pradesh ein gemeinsames Memorandum, das dem Gouverneur des Staates vorgelegt wurde, in dem sie auf eine Hasskampagne gegen christliche Minderheiten hinweisen, die in den Tagen vor dem Festival auf den Weg gebracht wurde. In diesem Zusammenhang bitten sie um „vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz christlicher Minderheiten“.
Wie der All India Christian Council (AICC) nach einem Besuch vor Ort berichtet, stehen auf dem Programm des Festivals auch „Riten zur Bekehrung der einheimischen Christen zum Hinduismus“. Es bestehe erhöhte Gefahr von Gewalt gegen Christen. Im ganzen Staat wurden bereits Plakate aufgehängt, auf denen antichristliche Slogans zu lesen sind, während hinduistische Aktivisten mit Megaphonen Hassparolen gegen Christen verlauten lassen.
„Wir sind der Meinung, dass eine mehrheitliche Glaubensgemeinschaft das Recht hat ein religiöses Großereignis zu veranstalten. Doch wir befürchten, auch wenn Gewalt und Zwangsbekehrungen ausbleiben sollten, dass die Kampagne im Vorfeld die Stimmung in Madhya Pradesh negativ beeinflusst und negative Auswirkungen auf die Beziehungen zu den Christen in der Region haben wird“, so der Generalsekretär des AICC, John Dayal. Der AICC weist auch darauf hin, dass durch die Tätigkeit hinduistisch geprägter extremistischer Gruppen im Stand, Probleme bei der Ausübung der von Christen gewährleisteten Sozialdienste insbesondere in entlegenen Regionen entstanden sind. (PA) (Fidesdienst, 07/02/2011)


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