ASIEN/INDIEN - Christen planen öffentlichen Protestkundgebungen gegen den Bericht zur Gewalt in Karnataka

Donnerstag, 3 Februar 2011

Bangalore (Fidesdienst) – Tausende indische Christen aller Konfessionen werden sich am Samstag, den 5. Februar in Bangalore zu friedlichen Protestkundgebungen versammeln, bei denen sie die Achtung der eigenen Rechte fordern wollen. Ein Fackelzug soll durch die Straßen der Stadt ziehen, bei dem Christen, aber auch Muslime und gemäßigte Hindus ihren Protest gegen den „Bericht über die antichristliche Gewalt in Karnataka im Jahr 2008) zum Ausdruck bringen wollen. Der Bericht wurde in den vergangenen Tagen veröffentlicht und von einer Untersuchungskommission unter Leitung des pensionierten Richters B.K. Somashekara erarbeitet. Das Dokument wird als „falsch und ungerecht bezeichnet, da hinduistisch geprägte extremistische Gruppen von der Schuld freigesprochen werden und auch das Vorgehen der Regierung in Karnataka unter Leitung der nationalistischen Baratiy Janata Party (BJP) (vgl. Fidesdienst vom 1. Februar 2011) für gut geheißen wird.
„ES handelt sich um eine grundlegende Forderung nach Gerechtigkeit und Achtung der Menschenrechte. Wir müssen unsere Stimme erheben und den Unmut, der sich in der Gesellschaft verbreitet zum Ausdruck bringen. Andernfalls laufen wir Gefahr, dass extremistische Hindugruppen, die die christliche Präsenz in Indien unterdrücken wollen, mit Unterstützung der Institutionen die Oberhand gewinnen“, so Joseph Dias vom „Christian Secular Forum“ zum Fidesdienst.
Christen, so Dias, seien zweifache Opfer: „Auf der einen Seite sind sie Angriffen und Aggressionen ausgesetzt; auf der anderen Seite gibt es bereits 300 Fälle von Anklagen gegen Christen wegen Zwangsbekehrung bei den Gerichten in Karnataka; wir fordern, dass diese Anklagen, die auf falschen Anschuldigungen basieren, umgehend zurückgenommen werden“.
Christen weisen auch darauf hin, dass die BJP, „eindeutig verantwortlich ist“: „In Karnataka und in anderen indischen Staaten, wo die Partei an der Macht ist, die antichristliche Gewalt, hat eindeutig zugenommen“, so Dias. Im Jahr 2008 war es bei einer Welle der Gewalt in 29 Distrikten zu 113 Übergriffen gekommen. Allein in den vergangenen beiden Jahren kam es zu 138 weiteren Episoden der Gewalt gegen christliche Personen, Orte und Institutionen. (PA) (Fidesdienst, 03/02/2011)


Teilen: