ASIEN/PAKISTAN - Gebet für den Frieden in allen Kirchen des Landes: Zeichen der Hoffnung für Pakistan

Montag, 31 Januar 2011

Lahore (Fidesdienst) – Der Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden, der am gestrigen 30. Januar in allen christlichen Gemeinden des Landes begangen wurde war ein „leuchtendes Zeichen der Hoffnung für das ganze Land“. Diese Initiative wird „die Herzen verwandeln und dazu beitragen, dass man den Wert des Friedens und der Harmonie neu entdeckt“, so P. John Shakir Nadeem, Sekretär der bischöflichen Kommission für Soziale Kommunikation, die sich der Aktion angeschlossen hatte. An der von den Christen auf den Weg gebrachten Initiative nahmen auch Vertreter und Gläubige anderer religiöser Minderheiten und Muslime teil, denn „alle wollen sich im Zeichen der Versöhnung und des Gemeinwohls für ein besseres Land einsetzen“.
Unterdessen nahmen am selben Tag in Lahore (und in anderen Städten) über 40.000 radikalislamische Demonstranten an einer Kundgebung „gegen die Revision des Blasphemieparagraphen, gegen die Freilassung von Asia Bibi und gegen die USA und den Papst, denen sie Einmischung vorwerfen“. So ein katholischer Priester weist im Gespräch mit dem Fidesdienst auf einen grundlegenden Unterschied hin: „Wir sind gegen niemanden, wir beten und fasten gemeinsam mit allen Menschen guten Willens, denn wir glauben an den Wert des Friedens und wollen dadurch als Christen unseren Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten.“
Der Tag des Betens und Fastens, zu dem die katholischen Bischöfe Pakistans eingeladen hatten, stieß in allen Diözesen des Landes auf großes Interesse: „Obwohl das Wetter schlecht war und Christen in Pakistan heute damit ein Risiko eingehen“, so P. Nadeem. In Lahore fand in der katholischen Marienkirche des Kapuzinerordens eine Gebetsvigil statt, an der auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, und der Sekretär der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Peter Jacob, teilnahm. Anwesend waren auch Vertreter anderer christlicher Konfessionen und religiöser Minderheiten sowie Muslime.
„Wir müssen auf unser Gewissen hören, das uns den Weg zum Frieden und zum Guten zeigt“, so Erzbischof Saldanha in seiner Ansprache. „Die Probleme mit denen sich Pakistan heute konfrontiert sieht, sind nicht religiöser sondern politischer Art“, so Peter Jacob in seinem Beitrag. Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft verlasen Verse aus dem Koran zum Thema Frieden und betonten: „Dies ist es, was unser Land braucht“. Die anwesenden Gläubigen erinnerten auch an Asia Bibi, die erste wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Frau, und beteten für sie.
Mit Blick auf die Kundgebungen der radikalislamischen Gruppen betonten die Teilnehmer, dass es wichtig sei, im Namen des Wohls der Nation, den Dialog zu fördern. Diese Botschaft sollten vor allem gemäßigte Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft weitergeben, um damit die Spannungen und die Polarisierung in der Gesellschaft zu überwinden. (PA) (Fidesdienst, 31/01/2011)


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