ASIEN/PAKISTAN - Vertreter der Zivilgesellschaft in Pakistan danken italienischen Bürgern und Politikern für die Unterstützung der Kampagne zur Abschaffung des Blasphemiegesetzes

Mittwoch, 26 Januar 2011

Lahore (Fidesdienst) – Die Zivilgesellschaft in Pakistan dankt, den italienischen Bürgern und Politikern, die sich für Asia Bibi und die Abschaffung des Blasphemieparagraphen einsetzen, und bezeichnet die Initiative als „sehr nützlich“. „Wir glauben, dass Initiativen dieser Art sehr wichtig sind: die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit kann auch unsere Verantwortungsträger wachrütteln und unterstützt die Kampagne, die wir trotz aller Schwierigkeiten und Risiken zusammen mit Bürgern und Politikern auf den Weg gebracht haben“, so Mehdi Hasan, Vorsitzender der „Kommission für Menschenrechte in Pakistan“, die sich an vorderster Front für die Abschaffung des Blasphemiegesetzes einsetzt.
„Jede Art internationaler Initiative, der auf den Missbrauch dieses Gesetzes hinweist, ist willkommen. Heute kommt es auf der Grundlage des Gesetzes oft zu Menschenrechtsverstößen, von denen oft religiöse Minderheiten aber auch viele muslimische Bürger betroffen sind. Ein Forum pakistanischer Organisationen fordert die Abschaffung, doch die pakistanische Regierung, die sich heute in politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, steht unter dem Einfluss religiös geprägter Parteien. Wir befinden uns derzeit in einer Phase des Stillstands“, so Hasan zum Fidesdienst.
Ayub Sajid, ein Christ, der die Nichtregierungsorganisation „Organisation für Entwicklung und Frieden“ leitet, sagt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir freuen uns über die Unterstützung aus Italien. Der Fall Asia Bibi ist eine offensichtliche Ungerechtigkeit, weshalb wir mit lauter Stimme ihre Freilassung fordern müssen. Das Blasphemiegesetz betrifft die unveräußerlichen Rechte jedes Menschen und Fragen der Religionsfreiheit. Doch hier in Pakistan bringt sich jeder Aktivist, der sich für solche Belange einsetzt, in Lebensgefahr und man wird ermordet, nur weil man sich für die Abschaffung des Blasphemiegesetzes einsetzt.“
Die Masihi Foundation, die im Fall Asia Bibi Rechtsbeistand leistet, begrüßt die italienische Initiative ebenfalls: „Die Welt ist außer Kontrolle, wenn eine arme Frau, die als Tagelöhnerin auf dem Feld arbeitet, wegen einer Diskussion um ein Wasserglas zum Tode verurteilt wird. Was Asia Bibi passiert ist, passiert auch anderswo: wir müssen jede Art des Extremismus und des Terrorismus bekämpfen. Wir versuchen Menschen zu helfen, die Opfer des Missbrauchs des Blasphemieparagraphen werden. Es müssen neue Strategien entwickelt werden, um Druck auf die pakistanische Regierung auszuüben, damit dieses Gesetz abgeschafft wird und nicht anderen unschuldigen Menschen, dasselbe geschieht wie Asia Bibi“. (PA) (Fidesdienst, 26/01/2011)


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