AMERIKA/URUGUAY - „Es gibt bei uns bereits zwei Generationen, die von Almosen leben. Das stille Sterben der Erwachsenen durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch betrifft heute auch Kinder und Jugendliche“. Ein Appell der Christlichen Kirchen Urugays (CICU)

Dienstag, 14 September 2004

Montevideo (Fidesdienst) - Der Rat der Christlichen Kirchen Uruguays (CICU) äußerte sich angesichts der Verschlechterung der Lebensbedingungen im Land in einer Verlautbarung mit dem Titel „Appell an das Land, an seine Institutionen, an die Politiker und an die Regierung“. In ihrer gemeinsamen Verlautbarung bringen die christlichen Kirchen ihre Sorge zum Ausdruck und fordern gemeinsame Bemühungen, die nicht nur auf eine Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung abzielen sollten, sondern auch auf das Wiedererlangen der transzendenten Dimension des Menschen. Alle werden aufgerufen, sich am Aufbau einer menschlicheren und gerechteren Gesellschaft zu beteiligen, in der die natürlichen Rechte jedes Einzelnen respektiert werden.
In der Verlautbarung des CICU wird die Situation des Landes wie folgt beschrieben: „Es gibt bei uns bereits zwei Generationen, die von Almosen leben. Das stille Sterben der Erwachsenen durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch betrifft heute auch Kinder und Jugendliche. Die Auswanderung hat nicht nachgelassen sonder sie ist vielmehr zu einer Alternative geworden, insbesondere für junge Menschen, für die es innerhalb unserer Landesgrenzen keine Alternativen gibt“. Leider „sind diese Signale nur die Spitze des Eisbergs, der uns zeigt, was wir an der Basis finden: Zerstörung des sozialen Gewebes, Spaltung der Familien, Werteverlust, Unterernährung, Gewalt“. „Wir müssen wieder fähig werden, uns angesichts dessen, was geschieht, zu empören: Menschen sterben an Unterernährung oder weil es keine Medikamente und ärztliche Versorgung gibt oder infolge von Gewalt und dies hat inzwischen Ausmaße angenommen, die keinerlei Mitgefühl mehr hervorrufen.“
In der Verlautbarung weist der CICU darauf hin, dass eine solche besorgniserregende Situation alle betreffe. Kirchen, Institutionen, Politiker und Regierung sollten zu ihrer Verantwortung stehen, damit umgehend gemeinsam nach Auswegen gesucht wird. Man dürfe dabei nicht den Ausgang der Wahlen abwarten: es müsse sofort und unter Beteiligung ausnahmslos aller begonnen werden.
Dem Rat der Christlichen Kirchen Uruguays (CICU) gehören folgende Kirchen an: Katholische Kirche Uruguays, Lutherisch Evangelische Kirche, Anglikanische Kirche Uruguays, Evangelische Kirche von Rio de la Plata, Valdensische Kirche, Pfingstkirche, Methodistische Kirche Uruguays. (RZ) (Fidesdienst, 14/09/2004 - 32 Zeilen, 347 Worte)


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