Atyrà (Fidesdienst) – Vor kurzem wurde das Schlussdokument zum dritten Lateinamerikanischen Kongress der kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften veröffentlicht, der vom 2. bis 5. September 2010 in Atyra (Paraguay) stattfand. An dem Kongress nahmen 12 für die Bewegungen verantwortliche Bischöfe sowie Delegierte und Vertreter von insgesamt 32 Bewegungen aus 19 Ländern Lateinamerikas und der Karibik teil, die sich über die jeweiligen Erfahrungen bei der Umsetzung der Richtlinien zur Kontinentalen Mission austauschten.
Im Schlussdokument, das dem Fidesdienst vorliegt, werden verschiedene positive Aspekte betont, die bei der Versammlung erörtert wurden: größere Wertschätzung seitens der Bischöfe und Priester im Hinblick auf den Reichtum und den Beitrag der Bewegungen, mehr Integration der Bewegungen in die Pastoralprogramme der Diözesen, bessere Kenntnis der Bewegungen untereinander, größere Anerkennung der Bildungsarbeit der Bewegungen.
Doch es wird auch auf negative Aspekte hingewiesen: mangelnde Kommunikation und Koordinierung zwischen Priestern und Bewegungen und der Bewegungen untereinander, übertriebener Aktionismus und Zeitmangel, offensichtliche Mängel bei der lehramtlichen und kirchlichen Bildung der Laien, Zunahme der Säkularisierung und mangelnde Methoden der Evangelisierung in den neuen Bewegungen. So dass wörtlich beklagt wird, dass „die mangelnde Integration der lebendigen Kräfte der Kirche, einschließlich einiger Bewegungen und Gemeinschaften, das Vorankommen der Kontinentalen Mission ernsthaft beeinträchtigt“.
In diesem Sinn enthält das Dokument auch einige Empfehlungen: Förderung der persönlichen und gemeinschaftlichen Begegnung mit Jesus, durch ein intensives spirituelles Leben und das Zeugnis; die Ermutigung der Bewegungen zur Umsetzung der missionarischen Aspekte des eigenen Charisma …auf der Grundlage der grundlegenden Dokumente zur Missionstätigkeit der Kirche; Teilhabe der Diözesen und Pfarrgemeinden an den Initiativen der Bewegungen.
Außerdem wird angeregt, dass „eine neue Sprache und neue Methoden der Evangelisierung“ entwickelt werden, die Verbundenheit zwischen Hirten und Bewegungen gefördert wird; man die „Zeichen der Zeit“ im jeweiligen Umfeld erkennt; die aktive Teilnahme an der Kontinentalen Mission fördert; die Ausbildung von Mitarbeitern der Evangelisierung im Bereich des Dialogs mit der Kultur intensiviert; Räume der Gemeinschaft und der Begegnung zwischen Bewegungen, Pfarrgemeinden und Diözesen schafft; Netzwerke und Orte schafft, die ein gemeinsames Handeln der Bewegungen im Hinblick auf die Herausforderungen der heutigen Kultur ermöglichen. (SL) (Fidesdienst, 04/10/2010)