Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Zu den Gründen für die Gewalt zwischen Gläubigen verschiedner Religionen gehören die Manipulierung der Religion zu politischen oder anderen Zwecken, Diskriminierung auf der Grundlage der Volkszugehörigkeit oder der religiösen Identität, soziale Spaltungen und Spannungen. Unwissenheit, Armut, Unterentwicklung sind gleichsam direkte oder indirekte Quellen der Gewalt nicht nur zwischen den Religionsgemeinschaften sondern auch in deren Inneren“, heißt es in der Botschaft zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Das Schreiben ist von Kardinal Jean-Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog und dessen Sekretär, Erzbischof Pier Luigi Celata, unterzeichnet. Das Thema der Botschaft lautet: „Christen und Muslime: gemeinsam die Gewalt zwischen Gläubigen verschiedener Religionen überwinden“.
Ausgehend von den Beratungsergebnissen der Jahresversammlung des gemischten Ausschusses für den Dialog, die am 23. und 24. Februar 2010 in Kairo stattfand, wünscht man sich in der Botschaft den Beitrag der zivilen und religiösen Behörden, zur Überwindung der Gewalt „mit Blick auf das Gemeinwohl der ganzen Gesellschaft“. Zivile Behörden sollen dabei „die Vorherrschaft des Rechts sichern und Gesetze schaffen, die die Urheber und Förderer der Gewalt stoppen“.
„Wir müssen unsere Herzen der gegenseitigen Vergebung und der Aussöhnung mit Blick auf ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben bereit machen“, heißt es in der Botschaft weiter, „als Grundlage der Kultur des Dialogs sollten wir das anerkennen, was wir gemeinsam haben und nicht das, was uns unterscheidet; wir sollten die Würde und die Rechte jedes Menschen respektieren, ohne Unterschiede, was die ethnische oder religiöse Zugehörigkeit anbelangt; es sollten Gesetze geschaffen werden, die die grundlegende Gleichheit aller garantieren; wichtig ist auch die Erziehung zum Respekt, zum Dialog und zur Geschwisterlichkeit in den verschiedenen Bereichen der Bildung: zu Hause, in der Schule, in Kirchen und Moscheen. Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, der Gewalt zwischen den Gläubigen verschiedener Religionen entgegenzuwirken und Frieden und Harmonie zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften zu fördern“. (SL) (Fidesdienst, 28/08/2010)