ASIEN/PAKISTAN - Die buergerliche Gesellschaft: Diskussionsrunden im Parlament zur Abschaffung des Gesetzes ueber die Blasphemie gefordert

Donnerstag, 22 Juli 2010

Islamabad ( Fidesdienst) – “Wie die buergerlichen Vereinigungen zum Schutz von Menschenrechten und Legalitaet sind auch wir noch immer schockiert und entsetzt ueber den Tod der beiden aufgrund des infamen Gesetzes ueber die Blasphemie beschuldigten Christen in Faisalabad. Wir verurteilen entschieden die Rechtlosigkeit und die den fanatischen Moerdern gewaehrte Straflosigkeit”: dies erklaeren der katholische Direktor des Christian Study Center von Rawalpindi,Francis Mehboob Sada, und muslimische Menschenerchtler, Tahira Abdullah, die ein Forum von mehr als 90 Personen von verschiedenen Buerger-Organisationen vertreten.
Das Forum fordert den Minister fuer Religionsangelegenheiten und religioese Minderheiten Pakistans, Shahbaz Bhatti, dringend auf im Parlament eine offizielle Diskussionsrunde einzurichten, die ein Papier zur Abschaffung des Gesetzes ueber die Blasphemie erarbeiten soll, das der Ursprung der juengsten Gewaltakte ist. “Die beiden Christen – heisst es in der gemeinsamen, dem Fidesdienst uebermittelten Erklaerung - “sind auf der Hoehe ihrer Jugend Opfer der religioesen Intoleranz geworden. Ihre einzige Schuld war es als Christen in einem Staat geboren zu sein, in dem eine islamische Theokratie herrscht und wo die Regierung sich zwar fortschrittlich nennt, in Wirklichkeit aber unfaehig oder nicht willens ist den nicht muslimischen Bèrgern den Schutz zu gewaehren, der verfassungsmaessig zusteht.” “Es ist ein Staat” - heisst es weiter - “in dem die Gesetzgeber sich weder bemuehen noch willens sind das vom Diktator Zia aufgezwungene Gesetz ueber die Blasphemie abzuschaffen.”
Das Forum zaehlt eine Reihe von Gewaltakten und Faellen auf, in denen Buerger unrechtmaessig angeklagt oder ermordet wurden, und fordert: “ Wieviele andere Shanti Nagar, Gojra, Ayub Masih, Akhtar Hameed Khan muessesn noch leiden oder sterben, bevor die Alarmglocken in den Zentren der Macht laeuten?”
Nach dem tragischen Zwischenfall der vergangenen Tage fordert die pakistanische Oeffentlichkeit die Regierung von Punjab entschieden auf “umgehend die Sicherheitsmassnahmen in den Gerichtssaelen, in den Gefaengnissen und Kultstaettender zu erhoehen um die nicht muslimischen pakistanischen Buerger zu schuetzen und die Moerder der Brueder Emmanuel zu fassen und an die Justiz ohne Zoegern oder Zusischerung von Strafminderung auszuliefern.” (PA) (Fidesdienst 22/7/2010)


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