ASIEN/PAKISTAN - Regierung plant Task-Force und Nationale Konferenz zur Terrorbekämpfung: Christen begrüßen die Initiative und beten für den Frieden

Mittwoch, 7 Juli 2010

Islamabad (Fidesdienst) – Nach dem jüngsten tragischen Attentat auf einen Tempel sufistischer Muslime in Lahore (1. Juli) plant die Regierung die Schaffung einer Task-Force zur Terrorbekämpfung und eine Nationale Konferenz, zu der politische Parteien, bürgerliche und religiöse Organisationen eingeladen sind. Wie Beobachter dem Fidesdienst aus christlichen Kreisen berichten, begrüßen die religiösen Minderheiten des Landes die Initiative der Regierung. Die Christen in Pakistan (insgesamt 2,5% der Bevölkerung) wollen unterdessen zu einer Gebetsinitiative mit dem Titele „Bete für Pakistan“ einladen.
Der Beschluss zu einer entschlossenen Bekämpfung des Terrorismus wurde bei einem Gipfel zur nationalen Sicherheit unter Leitung des Premierministers Raza Yusuf Gilani gefasst.
Die Regierung wird eine „Nationale Antiterrorbehörde“ einreichten, die die Regierung bei der Formulierung kurz- und langfristiger Strategien gegen die blutigen Attentate im Land beraten soll. „Die Regierung hofft auf den nationalen Konsens der politischen und religiösen Kräfte“, so der Informationsminister Qamam Zaman Kaira, bei der Ankündigung der „Nationalen Antiterror-Konferenz“.
Unterdessen wurden bereits 23 terroristische Gruppen von den Behörden des Staates Punjab verboten. In der Provinz im Osten Pakistans agieren zahlreiche terroristische Zellen. Zu den illegalen Gruppierungen gehören auch die radikale „Lashkar-e-Jhangvi”-Gruppe, die separatistische “Lashkar-e-Taiba”, die Organisation “Jaish-e-Muhammad” und die islamistische Bewegung “Hizb-ut-Tehrir”.
Die Regierung werde zum einen den Terror bekämpfen und zum anderen die Sicherheitskräfte und den Geheimdienst stärken. Dabei soll auch der Konsens in der Bevölkerung gefördert werden, damit sich alle „gesunden, zivilen und demokratischen Kräfte gemeinsam engagieren“.
Die christlichen Gemeinden wollen die Bemühungen der Regierung mit dem Gebet begleiten: im Rahmen der Kampagne „Bete für Pakistan“ werden die Gläubigen „für Liebe, Frieden und Harmonie und die Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus“ kämpfen. Die Initiative wurde von protestantischen Gemeinden auf den Weg gebracht und nimmt mehr und mehr ein ökumenisches Ausmaß an. Insbesondere junge Menschen schließen sich der Initiative an. „Junge Menschen können für den Frieden in Pakistan eine wesentliche Rolle spielen“, so die Organisatoren.
Beobachter betonen gegenüber dem Fidesdienst, dass zur Bekämpfung der Ideologien terroristischer Gruppen vor allem „eine massive Bildungs- und Informationskampagne seitens der Medien und die Unterstützung des Auslands notwendig sind, da das Phänomen über die Grenzen des Landes hinausgeht“. (PA) (Fidesdienst, 07/07/2010)


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