Rom (Fidesdienst) – Nach Ansicht einer Gruppe amerikanischer Forscher, die rund 2.500 Exemplare von Meeresorganismen untersucht haben, die in einer Meerestiefe von 900 Metern eingesammelt wurden, könnten aus diesen Organismen neue Medikamente zur Malariabekämpfung entwickelt werden. Wie aus der wissenschaftlichen Untersuchung hervorging, sollen 300 dieser Organismen Substanzen enthalten, mit denen der Malariaüberträger bekämpft werden kann. „Das Heilmittel gegen eine der tödlichsten Krankheiten der Welt könnte in Schwämmen, Meereswürmern und in anderen Meerestieren- und pflanzen enthalten sein“, heißt es in einer Veröffentlichung der University of Central Florida (UCF). Für die Untersuchung wurden die Exemplare vor der Küste Floridas (USA) mit Unterstützung des „Harbour Branch Oceonographic Institute“ in Fort Pierce (Florida) gesammelt. „Bisher wurde eine Wirksamkeit von über 10% festgestellt“, so Dr. Chakrabarti, Dozent für Biologie und Molekularbiologie der UCF und Leiter des Forschungsprojekts, der jedoch auch darauf hinweist, dass dies noch nichts über die tatsächliche Realisierung eines kommerziellen Medikaments aussagt. Dr. Chakrabarti befasst sich seit über 20 Jahren mit Infektionskrankheiten, die von Insekten übertragen werden und konzentriert sich nun auf das biologische Potential von Meeresorganismen, nachdem bisher zur Verfügung stehende Medikamente zunehmend an Wirkung verlieren und weiterhin viele Menschen an Malaria sterben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation besteht weltweit für rund 3,3 Milliarden Menschen, die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung, die Gefahr einer Ansteckung mit Malaria und jedes Jahr sterben rund 1 Million Menschen an den Folgen der Krankheit. (AP) (Fidesdienst, 05/07/2010)